LG Electronics Inc. verlässt nach über zwei Jahrzehnten den heiß umkämpften Smartphone-Markt und schließt seine Mobilfunk-Geschäftseinheit, wie das Unternehmen am Montag mitteilt. Die entsprechende Entscheidung sei vom Vorstand des Unternehmens genehmigt worden. Es handle sich dabei um eine strategische Entscheidung. Der Rückzug aus dem "wettbewerbsintensiven Mobiltelefonsektor", ermögliche es LG seine Ressourcen auf Wachstumsbereiche wie Komponenten für Elektrofahrzeuge, vernetzte Geräte, Smart Home, Robotik, künstliche Intelligenz, Business-to-Business-Lösungen und Plattformen und Dienstleistungen zu konzentrieren.
Service und Software-Updates noch für begrenzten Zeitraum
Wie das Unternehmen weiter mitteilt, sollen die aktuellen LG-Smartphones noch weiter angeboten werden. Außerdem werde LG weiterhin einen Service und Software-Updates für Kunden anbieten, die LG-Smartphones bereits erworben haben. Allerdings nur "für einen bestimmten Zeitraum", der je nach Region variieren werde.
Während der Schließung des Mobilfunkgeschäfts will LG auch weiter mit Lieferanten und Geschäftspartnern zusammenarbeiten. Wie sich der Rückzug aus dem Smartphone-Markt für Beschäftigte auswirken wird, werde auf lokaler Ebene entschieden.
"LG wird auch in Zukunft sein Know-how im Bereich Mobiltelefone nutzen und mobilitätsbezogene Technologien wie 6G entwickeln, um die Wettbewerbsfähigkeit in anderen Geschäftsbereichen weiter zu stärken. Kerntechnologien, die während der zwei Jahrzehnte der mobilen Geschäftstätigkeit von LG entwickelt wurden, werden ebenfalls beibehalten und auf bestehende und zukünftige Produkte angewendet", heißt es in der Mitteilung von LG.
LG erwartet, dass die Schließung des Mobiltelefongeschäfts bis zum 31. Juli 2021 abgeschlossen wird.
So hart umkämpft ist der Smartphone-Markt
Wie viele andere Smartphone-Hersteller hatte auch LG in den letzten Jahren mit stark schrumpfenden Marktanteilen zu kämpfen. Im Jahr 2020 gehörten Apple, Samsung, Xiaomi, Oppo und Huawei zu den größten Smartphone-Herstellern. Allein diese vier Unternehmen hatten im vierten Quartal 2020 einen Gesamtmarktanteil von knapp 70 Prozent. Für alle anderen Hersteller bleibt da nicht viel übrig, um auch Geld verdienen zu können. (PC-Welt)