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LG.Philips LCD meldet schwarze - aber schwache - Zahlen

11.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach einem mäßigen Jahresauftakt hat der Flachbildschirm-Hersteller LG.Philips LCD im zweiten Quartal 2005 wieder einen Gewinn geschrieben. Wie das niederländisch-koreanische Gemeinschaftsunternehmen bekannt gab, schrumpfte der Nettoprofit allerdings gegenüber dem Vorjahreszeitraum von umgerechnet 678 Millionen auf 40 Millionen Dollar. Im vorangegangenen ersten Quartal hatte LG.Philips LCD noch einen Nettoverlust von zirka 76 Millionen Dollar geschrieben.

Die Umsätze lagen mit 2,23 Milliarden Dollar leicht unter Vorjahresniveau. Gegenüber dem Vorquartal schrumpften sie um zwölf Prozent.

In der zweiten Jahreshälfte rechnet LG.Philips mit anziehenden Preisen und einer stärkeren Nachfrage. Der Hersteller setzt dabei unter anderem auf eine Marktbelebung zu Beginn des neuen Schuljahres und zur Weihnachtssaison.

Das Joint Venture ringt mit dem Rivalen Samsung um die Position des weltgrößten LCD-Herstellers. Während LG.Philips im ersten Quartal 2005 bei den LCD-Umsätzen vorne lag, führte Samsung im Gesamtjahr 2004. Klarheit über den aktuellen Stand gibt es am Freitag, wenn der südkoreanische Elektronikriese seine Ergebnisse des zweiten Quartals bekannt gibt.

LG.Philips will im laufenden Quartal knapp 1,2 Milliarden Dollar über den Verkauf von eigenen Aktien erwirtschaften. Das ist mehr Geld als das Joint Venture bei seinem Börsengang vor einem Jahr erhalten hatte. Die Erlöse sollen für den Bau und die Ausstattung neuer Produktionsstätten verwendet werden, gab LG.Philips LCD in einer Mitteilung an die Börsenaufsichten in Südkorea und den USA an. Details nannte der Hersteller jedoch nicht.

Im Rahmen der Platzierung will auch der niederländische Elektronikkonzern Philips seine Beteiligung an dem LCD-Joint-Venture um 6,7 Millionen Aktien reduzieren. Dieser Schritt könnte Philips knapp 300 Millionen Dollar einbringen. Der Kooperationspartner LG.Electronics erwägt ähnliche Schritte, hat jedoch noch keinen endgültigen Entschluss gefasst (siehe auch: "LG Electronics will Beteiligung am LCD-Joint-Venture reduzieren").

Die beiden Konzerne wollten ursprünglich durch den Börsengang des Gemeinschaftsunternehmens ihre Beteiligung deutlich reduzieren. Stattdessen wurde der jeweilige Anteil durch die Ausgabe neuer Aktien nur von 50 auf 44,6 Prozent verringert. Trotzdem brach der Kurs am ersten Handelstag um fünf Prozent ein. Nach der Stabilisierung des LCD-Marktes werden die Papiere von LG.Philips LCD jedoch derzeit zu einem Preis gehandelt, der um rund 30 Prozent über dem Ausgabepreis liegt. (mb)