Lexware-Anwender kämpfen weiter mit Problemen

23.03.2009
Noch immer plagen sich Kunden mit Programmfehlern herum. Auch umfangreiche Updates konnten bisher nicht alle Probleme beseitigen.

Seit Anfang des Jahres haben Lexware-Nutzer teilweise massive Schwierigkeiten mit den Softwarefunktionen rund um die Lohn- und Gehaltsabrechnung. Schuld daran waren Fehler in einem Programm-Update zum Jahreswechsel. Zudem erhielt die Software eine neue Benutzerführung, die so manchen Nutzer verwirrt. Die Programmfehler führten nicht nur zu Verdruss, sondern auch zu fehlerhaften Abrechnungen. Ferner kommt es zu Performance-Problemen. Auch mit den Reaktionen des Anbieters auf die Panne sind die Kunden nicht zufrieden.

Lexware kündigte für den 18. Februar ein großes Update an, das die Fehler beseitigen sollte. Weil das nicht ausreichte, folgte ein weiteres Software-Update am 11. März. Doch noch immer klagen Firmen über Schwierigkeiten.

Anwender organisierten bereits Anfang Januar eine Protestaktion. Später veranstalteten sie eine Nutzerbefragung, deren Ergebnisse nun vorliegen. Nach Angaben der Initiatoren nahmen 1100 Kunden an der Studie teil. Gerade einmal sieben Prozent der Softwarenutzer können demnach fehlerfrei arbeiten. Die Umfrage endete noch vor Freigabe des Service-Packs vom 11. März, doch auch dieses Update löst offenbar die Probleme nicht vollständig. "Nach Installation dieses Service-Packs kann ich auch keine Unterschiede in der Bedienung, Performance oder sonstigen Problembereichen erkennen", so Sabine Brandl, auf Büroservice spezialisierte Selbständige. "Was dieses Service-Pack beheben soll, ist nicht mitgeteilt worden", so die Lexware-Kundin.

"Es ist noch viel im Argen mit der Software, doch Lexware sitzt die Angelegenheit aus", bemängelt Ralph Obersteiner, selbständiger Unternehmensberater und Lexware-Nutzer. Er hatte gemeinsam mit Brandl die Protestaktion und auch die Umfrage ins Leben gerufen. "Neben der Nichteinhaltung gemachter Zusagen stempelt man die über 1100 Anwender, die sich in unserer Protestaktion organisiert haben, als die Gruppe der Unzufriedenen ab", wettert Obersteiner.

Lexware wiegelt ab

Lexware beurteilt die Situation indes ganz anders: "Die Probleme, die in den Programmen Lohn+Gehalt Standard und Pro nach der Februar-Aktualisierung bestanden, wurden zwischenzeitlich mit dem im März erschienenen Service-Pack behoben und betrafen nur wenige Kunden", teilte der Hersteller auf Anfrage mit. Im Programm Buchhalter Pro sei noch eine Fehlermeldung identifiziert worden, hier wolle man bald eine Korrektur anbieten. Die Kunden seien darüber bereits informiert worden.

Offenbar kommen die Korrekturen für so manchen Lexware-Kunden zu spät: Der Anwenderumfrage zufolge schauen sich Firmen bereits nach Softwarealternativen um. Außerdem denken einige Studienteilnehmer laut über juristische Schritte gegen den Anbieter nach. (fn)