Lexikothek/PNNI

26.01.1996

Fuer die Wegfindung in ATM-Netzen entwirft das ATM-Forum derzeit das Privat Network-to-Network Interface (PNNI). Da das asynchrone Transfer-Verfahren ein verbindungsorientiertes Protokoll ist, muessen die an einer Datenuebertragung beteiligten Switches so geschaltet werden, dass eine durchgehende gesicherte Verbindung moeglich ist. Aehnlich wie das Verfahren Open Shortest Path First (OSPF) ist PNNI ein hierarchisches Link- und Routing- Protokoll. Ohne die hierarchische Struktur muesste jedes ATM- Switching-System Informationen ueber die gesamte Topologie inklusive aller physikalischen Verbindungen speichern. PNNI arbeitet statt dessen mit Peer-Gruppen, einem Cluster aus Switching-Systemen. Knoten innerhalb einer Gruppe tauschen Informationen untereinander aus. Hinzu kommen Kurzbeschreibungen anderer Netzwerke. Die Knoten am Rande enthalten darueber hinaus Verbindungen, damit Datenpakete den Verbund durchqueren koennen. Zudem tauschen die Switches Parameter aus, die die Dienste- Qualitaeten definieren. Die Eigenschaften koennen etwa Maximum Bit Rate, Available Bit Rate oder Constant Bit Rate sein. Sie ordnen einem Datenstrom bestimmte Datenraten zu. Derzeit ist PNNI in der Phase 0 implementiert. Bei diesem Verfahren, das auch Interim Interswitch Signaling Protocol (IISP) genannt wird, muessen die Routing-Daten manuell eingetragen werden. Sie sind also statisch. Ende Februar 1996, so der Zeitplan des ATM-Forums, soll die naechste Version folgen.