Ausverkauf bei Teldafax

Letzte Hoffnung des Carriers: Bargeld lacht

18.05.2001
MÜNCHEN (CW) - Der insolvente Marburger Carrier Teldafax versilbert seine Bestände. Verkauft werden sollen das Glasfasernetz sowie Tochterfirmen und Beteiligungen.

Nach Angaben von Firmensprecher Marcus Hoffmann werden 2800 Kilometer Telefonnetz sowie Mehrheitsbeteiligungen angeboten. Dabei geht es unter anderem um Anteile an einem Internet- und einem Mobilfunk-Serviceanbieter in Marburg und Heppenheim. Im April 2001 hatte die angeschlagene Call-by-Call-Firma bekannt gegeben, den Fortbestand der Geschäfte durch den Verkauf von Unternehmensteilen sowie durch eine Fusion sichern zu wollen. Ein Investor, der Interesse an einer Übernahme des gesamten Unternehmens hat, sei aber bisher nicht gefunden worden.

Auch die geplante Übernahme der Firma durch den Anbieter von Sprach- und Datendiensten World Access war im vergangenen Monat gescheitert. Das US-Unternehmen wollte ursprünglich seinen Anteil an Teldafax von 33 auf über 70 Prozent erhöhen. World Access hat mittlerweile beim Konkursgericht von Chicago Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Trotz der brisanten Lage hat Teldafax bislang keine Kündigungen ausgesprochen. In Marburg sind mehr als 200 Angestellte beschäftigt, weitere 150 arbeiten bei Tochterfirmen.