Angekommen: Als erstes Land in der EU bringt Lettland eine Covid-Tracing-App heraus, die auf den von Apple und Google bereit gestellten APIs basiert. "Apturi Covid" (Stop Covid) wird von der nationalen Gesundheitsbehörde herausgegeben und soll auch mit den Lösungen anderer Länder kompatibel sein, solange auch die auf die Apple/Google-Technologie setzen. "Die Entwickler glauben, dass das Vertrauen auf diesen Standard eine weit verbreitete Annahme und im Laufe der Zeit auch die Kompatibilität mit Anwendungen zur Ermittlung von Kontaktpersonen auf der ganzen Welt sicherstellen wird, von denen ebenfalls erwartet wird, dass sie das gleiche Rahmenwerk für Expositionsmeldungen übernehmen," erklären die Entwickler gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Zwar wurde die App von der nationalen Gesundheitsbehörde veröffentlicht, anders hätte sie die Überprüfung im App Store nicht bestanden, entwickelt wurde sie in der lokalen IT-Szene von Freiwilligen, die pro bono arbeiteten. Die Betreiber der App erhoffen sich, dass mindestens ein Fünftel der Bevölkerung die Covid-Tracing-App installiert. Selbst bei noch weniger Beteiligung – 10 bis 20 Prozent – kann eine App die Verbreitung der Krankheit verlangsamen, dies hat eine Simulation an der Universität Oxford herausgefunden. Eine Beteiligung von rund 56 Prozent aller Bürger im Land hat demnach das Potenzial die Epidemie ganz zu stoppen, so die Forscher.
In Deutschland ist die Covid-App auf dieser Basis für Mitte Juni erwartet, nachdem die Regierung zunächst einen anderen Ansatz verfolgt hatte. Für die Programmierung sind Großunternehmen wie SAP und Telekom beauftragt. Auch Estland und die Schweiz werden laut Reuters auf Apple/Google setzen. In einer gemeinsamen Erklärungder App-Entwickler aus unterschiedlichen Ländern sind noch weitere Teilnehmer aufgelistet, so werden sich an der Interoperabilität der nationalen Covid-Apps Österreich, Estland, Finnland, Deutschland, Griechenland, Italien, Portugal, Großbritannien und die Schweiz beteiligen. (Macwelt)