Betrifft CW Nr. 27 vom 7. Juni 1995, Seite 13: "R/3 in der Kritik: Paradigma der Integration behindert Anwender"

Sie schreiben, dass "jede Koerperzelle in ihren Genen eine komplette, dezentrale Steuerungsinformation fern von der Zentrale Gehirn" enthaelt und kritisieren die zentrale Datenhaltung. Es ist begruessenswert, dass sie Analogien in den zumeist extrem ausgefeilten Systemen der Natur suchen. Das Bild hat aber leider einen entscheidenden Haken:

Die in den Genen der Zellen abgespeicherte Information wird zeitlebens nie geaendert (entspricht CD-ROM). Zentrale Datenhaltung wird ja vor allem durchgefuehrt, um Inkonsistenzen bei Aenderungen zu vermeiden. An der Stelle, an der der Mensch neue Informationen aufnimmt und verarbeitet (Gedaechtnis, entspricht Festplatte), erfolgt dies zentral.

Dr. Jens Freud, Diplom-Biochemiker, 69124 Heidelberg