Leserbrief Finanzierung von Innovationen

31.03.1995

Betrifft CW Nr. 4 vom 27. Januar 1995, Seite 8: "Kein Venture- Kapital fuer Software, denn sie ist nichts wert"

Herr Faerber aeussert im letzten Absatz seines Kommentars die Befuerchtung, von der im Rahmen der "Offensive Zukunft Bayern" vorgesehenen Gruendung einer Risikokapitalgesellschaft koennten aufgrund des Einflusses unseres Hauses nicht die von ihm fuer moeglich erachteten positiven Impulse ausgehen. Die LfA habe bislang nur vorrangig regionalpolitische Finanzierungsaufgaben wahrgenommen, bei dieser neuen Gesellschaft koenne aber nur ein unternehmerisch gepraegtes Konzept nach amerikanischem Vorbild erfolgreich sein.

Offenbar ist es Herrn Faerber entgangen, dass die LfA seit Jahren auch in erheblichem Umfang und erfolgreich auf dem Gebiet der Innovationsfinanzierung taetig ist. Von 1986 bis 1994 haben wir im Rahmen bayerischer Innovationsfoerderprogramme ueber 400 Innovationsprojekte und die zukunftsorientierten Konzepte der sie tragenden Unternehmen betriebswirtschaftlich beurteilt. 150 dieser Firmen erhielten Darlehen in Hoehe von rund 155 Millionen Mark. Mit ueber 80 Millionen Mark beteiligten wir uns an deren Kreditrisiken. Ferner unterstuetzte die von uns betreute Kapitalbeteiligungsgesellschaft fuer die mittelstaendische Wirtschaft Bayerns mbH 85 Unternehmen bei der Finanzierung von Innovationsprojekten durch stille Beteiligungen im Gesamtbetrag von rund 50 Millionen Mark. Diese reiche Erfahrung macht die LfA zu einem gesuchten Gespraechspartner auch anderer innovationsorientierter Institutionen.

Hartmut Langhorst, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands Bayerische Landesanstalt fuer Aufbaufinanzierung, Muenchen