Neuer Stellenabbau?

Lenovo will Motorola in kurzer Zeit auf Profit trimmen

14.02.2014
Kurzfristig wird der Kauf von Motorola Mobility den chinesischen Konzern erheblich belasten, doch langfristig verspricht sich Lenovo vor Einverleibung der Google-Tochter gehöriges Wachstum. Dabei machen auch die Amerikaner seit längerem nur Verluste. Lenovo-Chef Yang Yuanqing kündigte jedoch jetzt bei Vorlage aktueller Quartalszahlen an, Motorola Mobility innerhalb weniger Quartale zu sanieren.
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Geben die Kartellbehörden grünes Licht, wird Lenovo für umgerechnet 2,2 Milliarden Euro den US-Handy-Hersteller Motorola Mobility von Google abkaufen. Die Chinesen, die laut den Analysten von Gartner das vergangene Jahr als Nummer Fünf auf dem weltweiten Smartphone-Markt abgeschlossen haben, wollen damit auch außerhalb des Heimatmarktes expandieren. "Die Übernahme bringt Lenovo Patentschutz und die Möglichkeit, schnell auf dem globalen Markt zu wachsen", sagt Anshul Gupta von Gartner. "Wir glauben, bei diesem Deal geht es nicht nur um den Eintritt in den US-Markt, sondern eher um den Schritt aus China heraus."

Lenovo hat nach Angaben von Gartner rund 43,9 Millionen Smartphones im vergangenen Jahr ausgeliefert - den Großteil in China - und gleichzeitig seine Smartphone-Absatzzahl gegenüber 2012 verdoppelt. Das Unternehmen liegt damit im weltweiten Vergleich auf Position 5 hinter Samsung, Apple, Huawei und LG Electronics. Im vierten Quartal 2013 hat Lenovo mit 12,9 Millionen Einheiten sogar etwas mehr Smartphones abgesetz als LG. Bei den Handy-Verkaufszahlen für 2013 rangiert Lenovo auf Platz Acht, hinter der Konkurrenz aus dem eigenen Land wie ZTE, Huawei und TCL (Alcatel One Touch).

Gartner Smartphone-Zahlen 2013
Gartner Smartphone-Zahlen 2013
Foto: Gartner

Im Falle der Motorola-Übernahme sieht sich Lenovo auf Platz Drei im Smartphone-Markt, hinter den dominierenden Marktführern Samsung und Apple. Der Konzern, der auch das Server-Geschäft von IBM übernimmt und zu dem der Aldi-Lieferant Medion gehört, will das Handy-Geschäft von Motorola innerhalb weniger Monate zu einem profitabel arbeitenden Unternehmen umwandeln und dann bei den Betriebsausgaben von Skaleneffekten, vor allem bei der Materialbeschaffung, profitieren.

Im Weihnachtsquartal des vergangenen Jahres verdiente Lenovo rund 265 Millionen Dollar - eine Steigerung um 30 Prozent gegenüber dem Schlussquartal 2012. Der Umsatz wuchs im gleichen Zeitraum um 15 Prozent und lag mit 10,8 Milliarden Dollar erstmals im zweistelligen Milliardenbereich.

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