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Lenovo kann Gewinn verdreizehnfachen

03.08.2007
Der chinesische Computerbauer Lenovo Group hat im ersten Quartal seinen Gewinn dank erfolgreicher Kostensenkung und steigender Verkäufe erheblich gesteigert.

Der Profit stieg nach Angaben von Lenovo auf 66,8 Millionen Dollar im Vergleich zu nur 5,2 Millionen Dollar in der Vorjahreszeit. Beim Umsatz konnte der Konzern, der vor zwei Jahren das PC-Geschäft der IBM für 1,25 Milliarden Dollar übernommen hatte, im Jahresvergleich von 3,48 Milliarden Dollar um 13 Prozent auf 3,93 Milliarden Dollar zulegen.

Lenovo erklärte, es habe seine weltweit ausgelieferten Stückzahlen in dem Quartal um 22 Prozent und damit deutlich stärker als der Gesamtmarkt (13 Prozent) gesteigert. Der President und CEO William Amelio erklärte in einem Online-Forum zu den Ergebnissen, Lenovo werde seine Kostenstruktur weiter verschlanken. Die gesamten operativen Kosten waren von 465 Millionen Dollar im Vorjahresquartal auf aktuell 462 Millionen Dollar gesunken.

Im April hatte Lenovo Mitarbeiter entlassen und begonnen, einige Arbeitsplätze von den USA in Billiglohnländer zu verlagern, um im laufenden Geschäftsjahr (März 2008) 100 Millionen Dollar einzusparen. Die Maßnahmen betreffen rund fünf Prozent der weltweiten Belegschaft.

Den Vorsteuergewinn für das erste Quartal, Restrukturierungskosten von 45 Millionen Dollar nicht eingerechnet, konnte Lenovo auf 123 Millionen Dollar "mehr als verdoppeln", das Unternehmen nannte keinen genauen Vorjahresvergleichswert. Lenovo hatte zuvor angekündigt, für seine Restrukturierung im FY 2008 zwischen 50 und 60 Millionen Dollar abschreiben zu wollen, davon den Großteil im ersten Quartal.

Bei der Bruttomarge legte Lenovo im Jahresvergleich von 14,3 auf 14,9 Prozent zu und profitierte dabei unter anderem von gesunkenen Komponentenpreisen. "Wir haben eine zufriedenstellende Bruttomarge erzielt", sagte Finanzchef Wong Wai Ming. "Aber die Gross Margin ist einer Funktion vieler Faktoren, darunter Komponentenkosten und Produktpreise". Zur künftigen Margenentwicklung wollte der CFO keine Prognose abgeben.

Die Zahlen von Lenovo lagen über den Erwartungen der Finanzanalysten, die nun ihre Kursziele und Ratings prüfen wollen. Allerdings warnte Goldman Sachs, dass die Profitabilität des Herstellers in EMEA und Asia-Pacific offenbar zurückgehe "trotz Umsatzplus, was hier auf harten Wettbewerb und größeren Margendruck hindeutet". (tc)