Ratgeber

Leitfaden für den erfolgreichen SAP-BW-Betrieb

10.03.2011
Von Andreas Mielke

2. BW-Plattform richtig dimensionieren

Eine beliebte Fingerübung vieler Anwender ist es, im Falle von Leistungsproblemen oder wachsenden Nutzerzahlen einfach größere Server-Ressourcen zu implementieren. Doch in den seltensten Fällen liegt die Wurzel des Übels in einer zu schwachen Hardwareausstattung oder mangelnder Rechenleistung. Denn die Anforderungen des SAP BW sind zumindest in den Tagesstunden in aller Regel durchaus genügsam. Ein kleineres BW-System mit vier OLAP-Würfeln und 25 Auswertungsabfragen benötigt im Normalfall einen dedizierten Intel-Server mit einer Doppel-CPU (2 mal 2- oder 2 mal 4 Kerne). Alternativ lässt sich ein BW auch in einer virtualisierten Umgebung betreiben, beispielsweise auf einem IBM Power-basierenden Server. In diesem Fall beansprucht das System noch nicht einmal eine ganze CPU, sondern begnügt sich mit einem Anteil von etwa einem bis vier Zehntel.

Eine typische Lastkurve für einen Datenbankserver eines BW-Systems: Die blaue Kurve zeigt die maximalen Stundenmittelwerte für die CPU- Last, die orangefarbige Kurve die mittlere Last in einem Monat.
Eine typische Lastkurve für einen Datenbankserver eines BW-Systems: Die blaue Kurve zeigt die maximalen Stundenmittelwerte für die CPU- Last, die orangefarbige Kurve die mittlere Last in einem Monat.
Foto: VMS

Diese "Genügsamkeit" was die Rechenkapazitäten anbelangt mag auf den ersten Blick erstaunen. Wer sich aber einmal die prinzipielle Arbeitsweise eines Data Warehouse vor Augen führt, wird sie schnell nachvollziehen. Im Idealfall liegen die Daten im BW in genau der Form vor, die der Benutzer auch benötigt. Berechnungen werden nicht ausgeführt. Daher liegt der Anteil der CPU-Zeit an der Antwortzeit einer Query unter zehn Prozent. Der Benutzer eines BW führt im Wesentlichen lesende Datenbankzugriffe aus.