Investitionshöhe bleibt trotz Preisverfall

Leistungsstarke PCs sind die Verlierer im Workstation-Krieg

07.02.1992

HONGKONG (IDG) - Der Preiskrieg im Workstation-Markt fordert vor allem bei den High-end-PCs seine Opfer. Zu diesem Schluß kommt die CW-Schwesterpublikation "Computerworld Hong Kong, nachdem DEC, HP und IBM mit Niedrigpreis-Workstations den Feldzug eröffnet haben (siehe CW Nr. 4, vom 24. Januar 1992 Seite 23).

Wurde bisher die Schlacht zwischen den Workstation-Herstellern Sun, HP und DEC mehr verbal als durch Taten geschlagen, setzen die drei Hersteller mit ihren Neuankündigungen deutliche Zeichen. Die RISC-Modelle liegen unter dem Preis hochgerüsteter PCs. Hinzu kommt, daß sich, einem in Hongkong ansässigen Marktforschungsinstitut zufolge, die Investitionshöhe für den Kauf des ersten Rechners nicht den sinkenden PC-Preisen anpaßt, sondern seit Jahren gleich bleibt. Bei privaten Käufern liegen die Erstausgaben den Asiaten zufolge zwischen 900 und 1920 Dollar, Unternehmen geben zwischen 2560 und 3840 Dollar aus. Das DEC-Modell liegt im Rahmen dieser Preisspanne und auch HP offeriert für etwa 20 Prozent mehr eine leistungsstarke Workstation.

Für Branchenbeobachter aus Hongkong steht ferner fest, daß bei den Workstations die unterste Preisgrenze noch nicht erreicht ist. Dafür werde Sun sorgen - die McNeally-Company bot, bevor DEC mit dem Low-end-Modell herauskam, die günstigsten Rechner an. Die Marktkenner vermuten, daß der führende RISC-Workstationhersteller bald versuchen wird, DEC und HP zu unterbieten - ein unaufhaltsamer Preiskrieg, der nach Meinung der Asiaten dazu führt, daß es am Ende vom Preis her keinen Unterschied mehr zwischen PCs und Workstations geben wird.