IDC-Studie deckt Power-Bedarf der Anwender auf:

Leistungsstarke PCs immer weiter auf dem Vormarsch

03.08.1990

KRONBERG/MÜNCHEN (CW/jm) - In ihrer neuesten Studie über den aktuellen deutschen PC-Markt und seine Zukunftsperspektiven bis 1995 hält die IDC Deutschland GmbH, Kronberg, bereits die Grabrede auf den Homecomputer. Dieser Rechner wird danach 1992 vom Markt verschwunden sein. Hochleistungs-PCs mit 286- und 386-Prozessoren erleben hingegen einen heftigen Boom.

1,44 Millionen PCs wurden 1989 in der Bundesrepublik verkauft, was einem Nachfragerückgang von etwa 19 000 Stück entspricht. Schuld an dieser Tendenz ist nach Meinung der Marktanalysten eine zunehmende Kaufzurückhaltung bei Heimcomputern mit 8-Bit-Technologie. Nur Rechner des XT-Typs (8088/8086-Prozessor) dürften das Jahr 1992 noch überleben.

Der unter anderem von Intel in großformatigen Anzeigen als todgeweihter Rechnerettyp apostrophierte AT-P (80286-CPU) feiert hingegen fröhliche Urständ': Die Auslieferungszahlen wiesen mit 52 Prozent Zuwachs (485000 Einheiten) steil nach oben. 386-Rechner katapultierten sich auf der Erfolgsleiter noch extremer aufwärts: 107 Prozent Verkaufssteigerung (8,8 Prozent Marktanteil) gegenüber dem Vorjahr zeigen, daß der Anwender in Zukunft immer mehr auf CPU-Power und die 32-Bit-Technologie setzt.

Marktführer bei bundesrepublikanischen PC-Verkäufen ist nach der IDC-Studie Commodore (30 Prozent Marktanteil), gefolgt von Atari, IBM, Schneider, Vobis, Siemens, Tandon, Amstrad, Compaq und Apple. Bei den beiden erstgenannten Firmen gilt es allerdings zu bedenken, daß es sich bei deren Produkten nur um in der PC-Linie genuine IBM-kompatible DOS-Rechner handelt, während sie unter anderem mit ihren Amiga- beziehungsweise ST-Rechnern Erfolg gerade im Heimcomputer-Markt hatten, der in Zukunft an Bedeutung verlieren wird.

Auch bei den tragbaren PCs (95 000 Einheiten im Jahr 1989) setzt sich der Trend zu hochleistungsfähigen Rechnern durch: Mit 286-CPUs bestückte Portables erlebten einen Verkaufsschub von 80 Prozent, bei den 386-Computern konnten gar 300 Prozent verbucht werden. Marktführer in diesem Rechnersegment ist Toshiba (37 Prozent Marktanteil), gefolgt von Compaq, Amstrad, Sharp, Zenith, Schneider, Rein Elektronik, Nixdorf, Grid.