Web

Verleger gegen Google

Leistungsschutz nötig

05.08.2010
Im Streit mit Google beharren die deutschen Zeitungsverleger auf der Bezahlung ihrer Angebote durch Suchmaschinen und andere Nachrichtenanbieter.

"Es ist nicht verwunderlich, dass ausgerechnet Google einen Leistungsschutz für Verlage im Netz ablehnt, damit das Unternehmen weiter kostenlos Inhalte abgreifen kann", sagte der Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Hans-Joachim Fuhrmann, am Donnerstag in Berlin. Er widersprach damit Google-Justiziar Arnd Haller, der Forderungen nach einem Leistungsschutz im Netz als "dreist" bezeichnet hatte.

Kein Verlag sei gezwungen, Inhalte überhaupt ins Netz zu stellen, noch sie kostenlos anzubieten, hatte Haller erklärt. Wenn aber eigene Inhalte über Suchmaschinen verlinkt werden, sei es abwegig, dafür andere zur Kasse bitten zu wollen.

Ein Ausklinken von Google wäre angesichts der "Monopolstellung" der Suchmaschine für die Verlage schädlich, sagte Fuhrmann. "Jeder der Google abschaltet, findet im Netz nicht mehr statt." Zwar würden Suchmaschinen die Leser auf die Verlagsseiten leiten. "Aber wem nutzt das, wenn die Anbieter dafür nichts bekommen".

Seit Monaten fordern Verlage und ihre Verbände einen Schutz für ihre Angebote im Netz. Damit sollen schwindende Werbeerlöse ausgeglichen und Qualitätsjournalismus gesichert werden. Auch im Koalitionsvertrag von Union und FDP wird ein Leistungsschutzrecht für Medien in Aussicht gestellt. Suchmaschinen könnten dann nicht mehr ungehindert auf Verlagsseiten zugreifen, sondern müssten um Erlaubnis bitten und gegebenenfalls dafür bezahlen. Auch Gerätehersteller, Online-Netzwerke und Blogger müssten gegebenenfalls Geld an die Verlage überweisen. (dpa/tc)