40 000 Arbeitsplätze durch EDV gespart

Leistungen der DDR

06.06.1975

BERLIN - Die DV-Kapazität in der DDR soll sich bis Ende dieses Jahres gegenüber dem Stand von 1970 vervierfachen. Dies soll - so der stellvertretende DDR-Minister für Wissenschaft und Technik, Helmut Weihrauch - durch Übergang zum Drei- oder Vier-Schicht-Betrieb, durch Reduzierung der Ausfallzeiten und vor allem durch Einsatz leistungsfähigerer Rechner erreicht werden.

Den jährlichen Nutzen der Datenverarbeitung in der DDR bezifferte Weihrauch auf eine Milliarde Ost-Mark. 40 000 Arbeitsplätze sind seiner Ansicht nach bisher durch DV-Einsatz eingespart worden. Besonders bewährt habe sich die EDV nach den Worten des Ministers in den Bereichen Metallverarbeitung, Chemie, Bauwesen, Verkehr und Binnenhandel sowie im Finanzwesen.

60 neue Anlagen

In der DDR stehen zur Zeit 60 ESER-Anlagen, die zu dem in den Comecon-Ländern gemeinsam entwickelten System elektronischer Rechenanlagen gehören und den IBM-360-Systemen ähneln. Mit der Ablösung alter Rechner durch weitere ESER-Anlagen soll ohne wesentliche Steigerung der Anlagenzahl die Leistungsfähigkeit der EDV-Systeme in der DDR erhöht werden. Für die ESER-Systeme werden auch die Programme in Comecon-Kooperation entwickelt. Als besonders wichtige Anwendungsfälle nannte Weihrauch Qualifizierung der Leistung, der Planung und der Abrechnung in der Volkswirtschaft sowie Rationalisierung der Projektierung, der Konstruktion und der technischen Produktionsvorbereitung. Erste Beispiele für moderne DFÜ-Systeme soll es in der DDR bis 1980 geben. -py