Legale Zusammenarbeit zwischen Ost- und Westfirmen: Russische Software für US Mediziner

26.02.1988

CAMPBELL/Kalifornien (IDG) - Die Annäherung zwischen 0st und West macht sich jetzt auch in der Softwarebranche bemerkbar. Während 32-Bit-Hardware immer noch nicht in östliche Gefilde geliefert werden darf, bahnt sich jetzt ein Technologietransfer von Rußland nach Amerika an.

Als erste Sowjet-Software kommt demnächst ein PC-Programm auf den US-Markt, das Ärzten ermöglichen soll, einen bevorstehenden Herzinfarkt frühzeitig zu diagnostizieren. Die Softwerker aus dem Land Michail Gorbatschows konzentrieren sich vorerst auf zwei vertikale Märkte: besagte Medizinanwendungen und Programme für die Exploration von Erdöllagerstätten. Universelle Software soll später folgen.

Ungeachtet der Knappheit westlicher Computer in der Sowjetunion und der dort üblichen kyrillischen Schrift sind die Russen angeblich so weit, ihre unter MS-DOS (!) geschriebenen Programme in Kürze auf OS/2 zu portieren. Im Gegenzug für die Softwarelieferungen bekommen die Sowjets - mit dem Segen des US-Handelsministeriums - amerikanische PC-Bauteile zwecks Montage und Vermarktung in den Ländern des Ostblocks.