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Legal, illegal, digital - Web 2.0: der neue Liebling der Musikbranche

22.09.2006

Eine clevere Werbestrategie, doch wie will die Plattenindustrie mit dem Web 2.0 wirklich Geld verdienen? Schlüssige Geschäftsmodelle sind derzeit nicht parat. "Für das Internet sind soziale Netzwerke und der Aufbau von Gemeinschaften sehr wichtig, aber die Frage ist: Wie kommen die Plattenfirmen an ihre Lizenzgebühren, an ihr Geld?", fragt Paul Brindley vom britischen Unternehmen MusicAlly, dass seit fünf Jahren den digitalen Musikmarkt analysiert und Musik-, Online- sowie Mobilfunkfirmen berät.

Das bisher größtenteils praktizierte Downloadmodell - ein Internetshop bietet einen Song für etwa 99 Cent an - scheint kaum geeignet, die Krise der Phonobranche durch Piraterie zu beenden. "99 Cent pro Song ist eindeutig zu wenig. Wir machen Verluste damit", sagt der deutsche Phonoverbands-Chef Michael Haentjes. Und der digitale Musikmarkt in Deutschland macht immer noch nur rund zwei Prozent des Gesamtumsatzes von etwa 1,5 Milliarden Euro pro Jahr aus.

Doch könnte man Web 2.0 auch anders verstehen: Die Musikbranche wird wieder Herr über das eigene Geschäft. Anstatt es durch branchenfremde Computer- und Internetfirmen abwickeln zu lassen, sollten Künstler und Plattenfirmen die Musik selbst im Netz vermarkten, meint "Ärzte"-Manager Axel Schulz in der "Musikwoche": "Ich rate hier: Majors, kündigt Eure Verträge mit iTunes! Jetzt!"