Bis 1990 fordert Brunner für EG ein Viertel des Weltmarktes:

Lebensnerv einer Industriegesellschaft

28.11.1980

PADERBRON (pi) - Die Europäische Gemeinschaft muß künftig den Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie verstärkt nutzen. Diese Forderung erhob der FDP-Bundestagsabgeordnete und frühere EG-Kommissar Dr. Guido Brunner. Die EG müsse am zukunftsweisenden Markt der Informationstechnologie expandieren.

Brunner, der sechs Jahre lang das Forschungs- und Technologie-Ressort in Brüssel betreute, erklärte: "Die europäische Gesellschaft wird nicht umhinkönnen, diese Technologien in großem Maßstab anzuwenden. Sie sind von großer Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie auf den Weltmärkten. Die Informationsverarbeitung stellt den Lebensnerv einer modernen Industriegesellschaft dar."

Wichtig sei, betonte Brunner, daß Europa die Chancen, die in der Anwendung der Informationstechnologie liegen, ergreife und zugleich die negativen Auswirkungen so klein wie möglich halte. Weiter sei entscheidend, daß die Gemeinschaft sich möglichst große Marktanteile erkämpfe. Besonders müsse die EG alles daran setzen, bis 1990 im strategisch wichtigen Bereich der Mikroprozessoren einen Weltmarktanteil von 20 bis 25 Prozent zu erreichen.

Neben den kommerziellen seien die sozialen und politischen Aspekte von entscheidender Bedeutung, folgerte Brunner. Die neuen Technologien könnten neue Instrumente der individuellen Entwicklung und Ausdrucksmöglichkeit werden. Für die Klein- und Mittelbetriebe würden sich neue Möglichkeiten erschließen, die bisher nur den Wirtschaftsgiganten vorbehalten waren.