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Verträge mit allen Major- und 150.000 Independent-Labels

Last.fm ermöglicht Gratis-Zugang zu Millionen von Songs

24.01.2008
Von pte pte
Das Online-Musiknetzwerk Last.fm startet einen kostenlosen On-Demand-Service, der den Nutzern Zugang zu Millionen Songs verschafft.

Ab sofort werden Titel aus den Katalogen aller vier Major- sowie 150.000 Independent-Labels angeboten. Die Musik kann in voller Länge und pro Track bis zu drei Mal als Online-Stream angehört werden. "Bei dem Service geht es mehr um Zugang als um Besitz. Wir verstehen aber auch, dass Musikfans weiterhin eine Kopie des Songs besitzen möchten", so eine Last.fm-Sprecherin auf Nachfrage von pressetext. Dahingehend haben die User auch die Möglichkeit, ihre Lieblingssongs über Verkaufspartner von Last.fm wie beispielsweise Amazon und iTunes auch als Download käuflich zu erwerben.

Laut Aussagen von Plattform-Mitbegründer Martin Stiksel erhalten die Last.fm-Nutzer mit dem neuen Musikdienst Zugang zur "größten Jukebox der Welt". Damit läute das Unternehmen ein neues Musikzeitalter ein und setze einen neuen Standard, der bislang einzigartig sei. Tatsächlich dürfte das Free-On-Demand-Modell für einen weiteren Impuls zum Umdenken in der Musikindustrie führen, die sich zwangsläufig mit der Digitalisierung und den veränderten Nutzungsbedingungen auseinandersetzen muss. Last.fm finanziert den Service über Werbung und gibt den Musikunternehmen damit auch die Möglichkeit, ein breites und interessiertes Publikum zu erreichen. "Die Kooperationen basieren auf Vereinbarungen, von denen sowohl Nutzer als auch Künstler und Labels profitieren. Labels und Künstler können gezielt über 20 Mio. engagierte Nutzer aus über 240 Ländern erreichen", erklärt die Sprecherin.

Ergänzend zu dem Gratis-Musikangebot will Last.fm künftig auch junge Künstler ohne Plattenvertrag, die ihre Musik bei dem Portal einstellen, entlohnen. Jedes Mal, wenn ein Nutzer einen ihrer Songs abspielt, sollen sie dafür Tantiemen erhalten. "Die Möglichkeit, dass Künstler mit unserer Hilfe Einnahmen anhand gehörter und nicht gekaufter Songs erwirtschaften können, wird helfen die Musikwirtschaft zu verändern", meint Felix Miller, CEO und Gründermitglied von Last.fm. Nach Angaben des Unternehmens bekommen die Künstler über das so genannte "Artist Royalty Programm" mehr Geld als über kommerzielle Radiostationen. "Sie werden über ihren Music Manager Account bezahlt, für den sie sich registrieren müssen. 30 Tage nach Ende eines Quartals erhalten sie ihre Tantiemen als Guthaben", so die Erklärung gegenüber pressetext.

Zunächst ist die On-Demand-Musikplattform Nutzern aus den USA, Großbritannien und Deutschland zugänglich. In den kommenden Monaten sollen weitere Länder folgen. Derzeit werden in dem Musiknetzwerk monatlich über 600 Mio. Songs "gescrobbelt", was bedeutet, dass die Nutzer ihre gehörte Musik mit der Last.fm-Datenbank verknüpfen und ihren Musikgeschmack so mit allen anderen Mitgliedern teilen können. Jedes Profil verfügt über eine eigene Radiostation, Empfehlungen für Songs und Künstler, Videos und Konzerte. Außerdem verweist Last.fm jeden Nutzer automatisch auf Leute mit ähnlichem Geschmack. (pte)