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Larry Ellison wirft weiter mit Schlamm

10.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wie die Führungsriege um Oracle -CEO Larry Ellison betonte auf einer Analystenkonferenz am gestrigen Mittwoch erneut betonte, ist die Company neben Peoplesoft auch noch an anderen Übernahmen interessiert. Falls der Preis angemessen sei, wäre er bereit, nahezu alles zu kaufen, tönte Ellison. Seine Company habe etwa die Übernahme von Legato geprüft, dann aber das Interesse verloren. So sei festgestellt worden, dass das nun von EMC akquirierte Unternehmen (Computerwoche online berichtete) im Bereich Storage-Management-Software dem Konkurrenten Veritas unterlegen sei.

Ellison scheint mit dem feindlichen Übernahmeangebot für Peoplesoft auf den Geschmack gekommen zu sein. "Wir generieren eine ernorme Summe Cash, die bislang zum Rückkauf von eigenen Aktien verwendet wurde. Wir hätten das Geld auch für Akquisitionen nutzen können," tönte der Topmanager. Vizepresident Safra Catz fügte hinzu, dass Oracle freundliche Übernahmen bevorzuge. Im Fall Peoplesoft sei es jedoch nicht möglich gewesen, freundlich zu bleiben. Ellison kündigte an, dem Konkurrenten weiter nachzustellen - wenn es nötig sei, sogar bis zur Hauptversammlung im nächsten Jahr. Selbst zusammen mit J.D. Edwards sei Peoplesoft zu klein, um die anstehende Marktkonsolidierung zu überleben, sagte er.

Aber auch an persönlichen Spitzen ließ es Ellison nicht mangeln: Sein direkter Sparring-Partner in der Übernahmeschlacht, Peoplesoft-CEO Craig Conway, soll gesagt haben, Ellisons Offerte entspräche dem Angebot, seinen Hund zu kaufen, um ihn später zu erschießen. Das kommentierte der Oracle-CEO nun: "Craigy dachte einmal, ich wolle seinen Hund erschießen. Ich liebe Tiere. Würden Graigy und sein Hunde nebeneinander stehen und ich hätte nur eine Kugel, glauben Sie mir, sie wäre nicht für den Hund bestimmt!" (mb)