Oracle OpenWorld

Larry Ellison kündigt "Cloud in a Box" an

20.09.2010
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.

Fusion Applications: ab 2011

Kurz vor Schluss ließ Ellison noch ein Linux-Kätzchen aus dem Sack: Oracle war zuletzt nicht mehr zufrieden mit der Weiterentwicklung von Red Hat Enterprise Linux und des dazu kompatiblen Oracle Linux. Deswegen hat Oracle nun notgedrungen einen eigenen Kernel für das hauseigene Linux-Derivat entwickelt, der auf "Unbreakable Enterprise Kernel" getauft wurde. "Wir können uns nicht leisten, bei der Software vier Jahre hinterher zu sein", so Ellison. Oracle halte aber an seinem langfristigen Commitment zur RHEL-Kompatibilität von Oracle Linux fest.

Gut besucht - die Oracle OpenWorld 2010 in San Francisco. Foto: Hartmann Studios
Gut besucht - die Oracle OpenWorld 2010 in San Francisco. Foto: Hartmann Studios

Zu guter Letzt kündigte der Oracle-Chef noch die allgemeine Verfügbarkeit der "Fusion Applications" für das erste Quartal 2011 an. Mehr als fünf Jahre hatte Oracle benötigt, um das Beste aus den zugekauften Anwendungen von Peoplesoft, J.D. Edwards, Siebel und der hauseigenen Ebusiness Suite auf Basis einer modernen und einheitlichen, Java-basierenden Middleware zusammenzubringen. "Business Intelligence ist das Zentrum der nächsten Generation unserer Applications", so Ellison. Social Networking und Collaboration seien integrale Bestandteile; überdies könnten Anwender die Fusion Applications mit identischer Codebasis wahlweise on premise oder in der Cloud betreiben. Ellison geht davon aus, dass bis Mitte kommenden Jahres bis zu 100 ausgewählte Kunden die Fusion Applications einsetzen.

Zuvor durfte aber erst einmal Ann Livermore, Service-Chefin von Hewlett-Packard, die Bedeutung der Partnerschaft zwischen Oracle und HP (mit 140.000 gemeinsamen Kunden quer über alle Branchen hinweg) betonen - vornehmlich eine nette Geste angesichts der Querelen, die der Wechsel von Mark Hurd vom HP-Chefessel an die Seite von Safra Catz als Co-President von Oracle unter Ellison nach sich gezogen hatte. Livermores Sponsoren-Ansprache kam im Großen und Ganzen dem Verlesen einer HP-Imagebroschüre zu den Themen Application Modernization und Security gleich. Ihr Kollege Dave Donatelli ergänzte das „Buzzword-Bingo“ anschließend noch episch um weitere "Informationen" zu HPs aktuellem Produktportfolio.