Laptops ante portas: Tod der Desktops?

12.10.2005
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Trotzdem wird sich der Trend hin zu tragbaren Rechnern und weg von Desktops fortsetzen. Seit Jahren wachsen die Zuwachsraten von Notebooks im Vergleich zu Desktops um das Doppelte. Der chinesische PC-Anbieter Lenovo, der Anfang 2005 die PC-Sparte von IBM kaufte und deren "Thinkpad"-Notebook-Linie übernahm, verbuchte bereits im vergangenen Jahr erstmals höhere Umsätze mit tragbaren Rechnern als mit Desktops.

Benutzten noch 1999 nur 20 Prozent der Anwender in Unternehmen ein Notebook als Arbeitssystem, arbeitet heute schon jeder Dritte damit. IDC geht davon aus, dass in den kommenden Jahren bereits die Hälfte aller Anwender mit Mobilsystemen arbeitet. 2008 werden, so die weitere Prognose der Marktforscher, Notebook-Verkäufe erstmals die von Desktops übertreffen.

Noch liegen Desktop-PCs bei den Verkauszahlen vorn: Die Marktforscher von Gartner haben für das zweite Quartal 2005 errechnet, dass weltweit 34 Millionen Tischrechner und 13,8 Millionen Notebooks an den Kunden gebracht wurden.

Laptop gehört zum guten Ton

Die mobilen Helfer haben sich dabei nicht nur beim klassischen Außendienstmitarbeiter von Versicherungen durchgesetzt. In dieser Branche gehört die Nutzung von Notebooks fast schon zum guten Ton bei der Beratung von Kunden. Ähnliches lässt sich von Finanzberatern sagen. Die flexiblen Geräte stehen aber auch in Autowerkstätten und diagnostizieren den Zustand von Kraftfahrzeugen.

Ein Grund für die zunehmende Beliebtheit der transportablen Datenschleudern ist - trotz des höheren Grundpreises im Vergleich zu Desktops - ihr Preisverfall. Der wiederum liegt daran, dass die LC-Displays von Notebooks immer billiger werden. Immerhin zeichnen diese Komponenten nach Berechnungen von Forrester Research für rund 60 bis 70 Prozent der Gesamtkosten eines Notebooks verantwortlich. Nicht nur nach Meinung der Marktforscher wird der Preis für die Flachbildschirme weiter fallen.