LAN-Technik verbilligt Speichernetze

30.10.2002
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Diese grundsätzlichen Unterschiede schlugen sich in der Vergangenheit in Speicherkonzepten wie Network Attached Storage (NAS) oder SAN nieder. State of the Art ist dabei in den SANs die Fibre-Channel-Technologie, die bislang mit höheren Datendurchsatzraten aufwarten kann als klassische Ethernet-Verfahren im LAN.

Trotz dieser fundamentalen Unterschiede ist Richard Hermann, Networking-Storage-Experte bei IBM, davon überzeugt, dass sich die beiden Welten aufeinander zu bewegen: „Das passiert schon allein aus dem Grund, weil viele Anwender in der gegenwärtigen wirtschaftliche Situation nicht mehr das Geld für die leistungsfähige, aber teure FC-Technologie haben“. Um diesem Kostendruck nun zu begegnen, diskutiert die Industrie gleich drei neue Protokolle. Das Internet Fibre Channel Protocol (iFCP) ermöglicht den Aufbau einer Fibre-Channel-Infrastruktur über IP-Netze, mit der sich die Zahl der teuren FC-Komponenten reduzieren lässt. SANs werden hierbei mit Hilfe von Fibre-Channel-to-Ethernet-Gateways eingerichtet.

Technischer Überblick: Die verschiedenen Speicherkonzepte unterscheiden sich bezüglich verwendetem Protokoll und Betrachtung der Daten. (Quelle: Fujitsu-Siemens)
Technischer Überblick: Die verschiedenen Speicherkonzepte unterscheiden sich bezüglich verwendetem Protokoll und Betrachtung der Daten. (Quelle: Fujitsu-Siemens)

Drei Storage-Varianten

Ein Verfahren, das die Kombination von FC- und IP-Adressierung erlaubt, so dass FC-Frames zur Zieladresse geroutet werden können.

Fibre Channel over TCP/IP (FCIP) schickt dagegen FC-Frames über eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung (Tunnel) durch ein IP-Netz, um so SAN-Inseln über LANs, MANs oder WANs zu verbinden. Dabei betrachten die FC-Geräte die Tunnel als Standardverbindungen und nutzen das FC-Adressschema.