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Lässt HP seinen Appserver "Netaction" sterben?

16.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Es mehren sich die Gerüchte, dass Hewlett-Packard seinen J2EE-Application-Server (Java 2 Enterprise Edition) "Netaction" einstellt oder sein Engagement zumindest erheblich reduziert und stattdessen "Weblogic" vom Marktführer Bea Systems vertreibt. "Computerwire" zitiert in diesem Zusammenhang den Merill-Lynch-Analysten Chris Silakes, der wiederum Bea-Chef Alfred Chuang mit der Aussage zitiert habe, HP habe "Bluestone versenkt" (mit Bluestone hatte der Fiorina-Konzern den Netaction-Vorläufer "Total-e-Server" übernommen) und sei nun "auf Weblogic".

HP selbst steht offiziell aber weiterhin zu seinem Appserver, der trotz zweijähriger Marketinganstrengungen nicht über drei Prozent Marktanteil hinauskam. "Unser Commitment für den HP Application Server hat die volle Rückendeckung des Unternehmens", erklärte der für das Produkt zuständige Marketing-Director Steve Glagow. Mike Gilpin von der Giga Group schätzt, dass HP mit der Aufgabe von Netaction rund 20 Millionen Dollar jährliche Kosten einsparen könnte - interessant nicht zuletzt vor dem Hintergrund der geplanten Fusion mit Compaq. Der Analyst erwartet aber eher, dass HP Netaction weiterhin für bestimmte Nischenmärkte im Programm behält und vor allem Massenmarktkunden stattdessen Weblogic andient. (tc)