Sie sind die neuen Heilsbringer für das schnelle Internet: AMPs. Die Accelerated Mobile Pages versprechen, die Ladezeiten von statischen Webseiten deutlich zu verringern. Das funktioniert, indem sie über das Google-Netzwerk ausgespielt werden und somit wichtige Sekunden bei der Übertragung von Informationen und Inhalten sparen.
Wer die Performance seiner Webseite über AMP verbessern möchte, muss allerdings einige Dinge beachten und Abstriche bei der Flexibilität seiner Seite in Kauf nehmen. Für den Aufbau einer Webseite gibt es spezielle AMP-Vorgaben, welche unter anderem eine feste Struktur von HTML und AMP Tags vorgeben. CSS Styles müssen innerhalb des HTMLs definiert sein und dürfen maximal 50KB groß sein. Formulare, bei denen Besucher Kontaktfelder ausfüllen, oder eigene JavaScript-Funktionen können nicht integriert werden.
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Alle Elemente müssen eine statische Größe haben und die Einbindung von Werbeflächen ist stark eingeschränkt: Zwar gibt es mehrere unterstützte Ad-Formate und -Provider, der Fokus liegt jedoch auf Googles Ad-Netzwerken. Außerdem funktionieren AMPs nur auf mobilen Seiten, auf denen das übliche Tracking mit Tracking-Pixeln ineffizient ist. Deshalb wurde eine neue Tracking-Variante kreiert: AMP Analytics. Zwar garantieren diese Einschränkungen Google, dass niemand ineffiziente AMP-Seiten bauen kann, andererseits schränken sie so auch die Entwicklung der Seiten stark ein.
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So funktioniert die Beschleunigung
Nach dem Entdecken der AMP-Webseite überprüft der sogenannte Google Crawler, ob sie nach den Vorgaben strukturiert ist, und lädt, verifiziert und rendert die Webseite mit Hilfe der AMP Runtime. Dabei wird eine Kopie der Seite im Google CDN gespeichert und damit automatisch von Google gehosted und nicht mehr durch den eigentlichen Betreiber. So landen Besucher sogar beim Teilen der AMP-Seite auf der Google-Domain statt auf der originalen.
Die Seite wird in der Google-Suche angezeigt und ist durch ein Blitz-Symbol gekennzeichnet. Ohne dass der Benutzer auf eines der verlinkten Suchergebnisse klickt, werden für alle AMP-Seiten bereits die jeweiligen Seitengerüste (also die Seiten ohne Bilder und Ads) im Hintergrund geladen. So müssen beim Aufrufen der Seite nur noch zusätzliche Elemente wie Bilder nachgeladen werden, ohne dass die Google-Seite verlassen wird. Optional kann der Benutzer von dieser Seite auch auf die eigentliche Webseite des Betreibers navigiert werden. Trotzdem ein schwerwiegender Kritikpunkt: Google gewinnt den mobilen Traffic der Betreiber durch das Hosten der AMP.
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In Sachen Schnelligkeit führen die AMPs das Feld der Webseiten an. Dem liegt nicht allein AMP-spezifische Technologie zu Grunde, sondern auch die Kombination aus schneller Auslieferung über ein CDN (Content Delivery Network) und HTTP/2 sowie dem stark eingeschränkten und somit schlanken Frontend-Design. Eine statische Webseite, die sich an gängige Performance Best-Practices hält und über ein CDN mit HTTP/2 ausgeliefert wird, erzielt ähnliche Performance.
Die wichtigsten Eigenschaften im Überblick:
AMPs sind vor allem für statische Inhalte geeignet und erlauben keine Formulare.
AMPs funktionieren nur für Mobile Pages und verhindern das flexible Hinzufügen oder Verändern von Informationen auf der Seite.
Um die Update API zu nutzen, die diese Änderungsintervalle auf ca. vier Minuten reduziert, müssen alle Änderungen an eigenen Seiten getracked werden, was möglicherweise sehr aufwendig ist.