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L&H warnt vor Umsatzeinbußen und Verlust

28.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der strauchelnde Softwarekonzern Lernout & Hauspie (L&H) hat die Wallstreet mit nach unten korrigierten Umsatzprognosen für sein drittes Fiskalquartal überrascht. Statt der erwarteten 218 Millionen Dollar rechnet der belgische Anbieter von Spracherkennungs- und Übersetzungslösungen nur noch mit Einnahmen von 165 bis 185 Millionen Dollar. Zudem geht L&H statt von einem Gewinn von einem Verlust aus. Das Unternehmen begründet die korrigierten Zahlen mit Komplikationen bei der Integration der Firmen Dictaphone und Dragon Systems, die L&H vor kurzem erworben hatte. Zudem wirke sich der Rücktritt von Ex-Chef Gaston Bastiaens hemmend auf das Geschäft aus. Der Top-Manager musste Ende August seinen Hut nehmen, nachdem L&H in den Verdacht geriet, seine Bilanzen durch vorgetäuschte Umsätze in Südkorea manipuliert zu haben. Inzwischen untersuchen die

US-Börsenaufsicht und Easdaq die Vorfälle (Computerwoche.de berichtete).

Die Anleger reagierten verstimmt auf die Nachrichten: Die L&H-Aktie verlor um über 30 Prozent an Wert und notierte zum gestrigen Börsenschluss bei 9,75 Dollar.