Kurz vor dem Gerichtstermin: Stac blaest nun mit aller Macht zum Angriff gegen Microsoft

12.11.1993

FRAMINGHAM (IDG) - Die Auseinandersetzung zwischen Microsoft und Stac Electronics reisst offensichtlich nicht ab. Kurz vor der anstehenden Gerichtsverhandlung giessen Stac-Verantwortliche zusaetzlich Oel ins Feuer. Der Vorwurf: Mit dem Komprimierungs-Tool Double Space versuchte Microsoft, einen proprietaeren Standard zu setzen.

Seit Monaten liegen Microsoft und Stac Electronics im Clinch (vgl. CW Nr. 35 vom 27. August 1993, Seite 11: "Microsoft und Stac weiter auf Gerichtskurs"). Eine Gerichtsverhandlung wegen Lizenzstreitigkeiten ist fuer den 13. Dezember dieses Jahres angesetzt. Obwohl Microsoft den Anwendern die Auswahl eines Komprimierungs-Tools durch die Uninstall-Funktion von DOS 6.2 selbst ueberlaesst, heizt Stac die Stimmung weiter an.

Nach Angaben der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" unterstellt John Bromhead, Vice-President of Marketing der Stac Electronics, die Microsoft Corp. habe mit der Bereitstellung des Komprimierungs-Utilities "Dou- ble-Space" im DOS-Betriebssystem 6.0 monopolistische Absichten verfolgt. Nur unter DOS, und beispielsweise nicht unter OS/2, koenne der Anwender komprimierte Daten lesen. "Das war nur ein taktischer Zug der Gates-Company", kritisiert der Stac Manager. IBM sollte lediglich am weiteren Vordringen ins eigene Produktterritorium gehindert werden, so Bromhead.

Von der neuen DOS-Version 6.2 hingegen scheint man bei Stac Electronics hellauf begeistert zu sein: "Die Uninstall-Funktion fuer Double-Space wird vielen Anwendern entgegenkommen", ist sich Ann Galdos, Product Marketing Manager der Stac Electronics, sicher. Sie rechnet offenkundig mit rasant steigenden Stacker- Verkaufszahlen.