Kunst und Computer

19.10.1990

Kunst, die unter Zuhilfenahme des Computers entsteht, ist vor allem eine Domäne der Musik. Daß Kunst durchaus auch in einem engen Zusammenhang zum Ingenieurwesen stehen kann, zeigt die Ausstellung von Jan Koblasa auf dem Systec-Karriere-Zentrum, veranstaltet von der IDG Communications Verlag AG, der Münchner Messegesellschaft und der Galerie Christoph Dürr (Stuck-Villa) in München.

Jan Koblasa, 1932 in Tabor (Tschechoslowakei) geboren, studierte an der Akademie der bildenden Künste in Prag. Seit 1969 ist der Bildhauer Professor an der Fachhochschule für Gestaltung in Kiel.

Den Weg zum Computer fand Jan Koblasa 1978 während seines Aufenthaltes in New York. Er verarbeitete einen von IBM erstellten Computerausdruck des menschlichen Klangspektrums mit einem Text von Gertrude Stein zu einer Hommage an die avantgardistische Dichterin. 1989 wurde dem Bildhauer der Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft durch Ministerpräsident Björn Engholm verliehen.

Heute entstehen Koblasas Kunstwerke unter Mithilfe von CAD (Computer Aided Design), CAM (Computer Aided Manufacturing) und CNC (Computerized Numerical Control), eben jene Techniken, die für moderne Fertigung stehen. Der Künstler verwendet Stein, Holz und Bronze, um seine Plastiken in das Spannungsfeld zwischen organischer Vorgabe und spiritueller Umsetzung zu bringen.

Mit der Ausstellung versucht das Karriere-Zentrum, das als Forum für Karriere-Chancen im Ingenieurwesen gilt, die Möglichkeiten der heutigen computerunterstützten Fertigung einmal anders zu veranschaulichen.

Während der Systec vom 22. bis zum 26. Oktober ist diese Kunstausstellung im Karriere-Zentrum, in Halle 21, von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr zu besichtigen.