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Fotobuch und Co - Alternative Ausarbeitungsmethoden im Kommen

Kunden schätzen wieder "echte" Fotos

25.04.2008
Von pte pte
Der Fotohandel sieht sich nach der weitgehenden Umstellung auf digitale Bilder wieder im Aufwind.

"Heute wird eindeutig öfters auf den Auslöser gedrückt als früher, jedoch werden nur die wenigsten Fotos auch tatsächlich ausgearbeitet. Dennoch ist zu beobachten, dass die Menschen die Qualität eines echten Fotos wieder zu schätzen wissen", berichtet Gerhard Brischnik, Geschäftsführer von Ringfoto und Obmann des Landesgremiums Fotohandel der Wirtschaftskammer Wien, im Gespräch mit pressetext. Die Qualität des Bildes auf Fotopapier, das man einstecken und ohne technische Hilfsmittel herzeigen kann, würde die Kunden wieder vermehrt in die Fotogeschäfte bringen, so Brischnik.

Die österreichische Fotowirtschaft will diesen Trend derzeit mit der groß angelegten Marketingaktion "Das echte Foto" verstärken. Untermauert wird diese von der WKÖ mithilfe einer Studie zur sicheren Archivierung von digitalen Bildern. Digitale Bilder gehören gepflegt, eine einfache Abspeicherung auf Festplatte, CD oder DVD kann unter Umständen zum Verlust gesamter Fotoserien und privater Archive führen. "Digitale Objekte vergilben nicht, sie gehen dafür einfach verloren", sagt Andreas Rauber vom Institut für Softwaretechnik und Interaktive Systeme an der TU Wien. Daran sei oft nicht der Verlust des Datenträgers selbst sondern der Verlust seiner Funktionsfähigkeit schuld.

Die einfachste Art der Langzeitarchivierung wird daher in der Ausbelichtung der Bilder gesehen. Dazu bietet der Handel mittlerweile abseits der Einzelfotos auch neue Möglichkeiten wie das Fotobuch an. Branchenbeobachter sehen darin eine vielversprechende Art der Ausarbeitung. Mithilfe einer Software erstellt der Kunde ein Layout nach seinen Vorstellungen und fügt den einzelnen Seiten die gewünschten Bilder hinzu. Per Drag-and-Drop können diese vergrößert oder Teile davon ausgeschnitten werden. Das fertige Werk wird schließlich in ein druckfähiges pdf-Dokument umgewandelt und auf den Server des Fotolabors geladen. Einige Tage später bekommt der Kunde schließlich ein eigenes Buch, das Erinnerungen an einen Urlaub, Ausflug oder einen wichtigen Tag beinhaltet und im Wohnzimmerregal eingeschlichtet werden kann.

Der Fotohandel könnte jedoch auch bei der Langzeit-Erhaltung der Unmengen von privaten, digitalen Fotoarchiven helfen. "Die Händler könnten mit der Bereitstellung von Webservices für die sichere Aufbewahrung der Bilder sorgen", rät Klaus Lorbeer, Herausgeber des österreichischen Fotomagazins "Fotoobjektiv", im Gespräch mit pressetext. Die digitalen Aufnahmen würden in einem Serverzentrum aufbewahrt, wo die Verfügbarkeit sichergestellt und dem Verlust vorgebeugt wird. Der Fotohändler fungiert dabei als Schnittstelle zwischen Rechenzentrum sowie Kunden und nimmt letzterem die Sorgen um seine Bilder ab. (pte)