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Kunden klagen über MSCRM

10.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nicht gerade glücklich sind viele US-Anwender von Microsofts neuer CRM-Software "MSCRM" über die Tatsache, dass die Software einen länglichen Wust aus Zahlen und Buchstaben in die Betreffzeile jeder über das System versandten E-Mail einfügt. Dieser von Microsoft als Generated Unique Identifier (GUID) bezeichnete Rattenschwanz verwirrt Presseberichten zufolge oftmals die Empfänger oder - schlimmer noch - bleibt gleich in deren Spam-Filter hängen.

Microsoft habe sich sogar bereit erklärt, einem unzufriedenen Anwender, der Firma Promarketing Gear aus Bellevue, Washington, den Kaufpreis von 7000 Dollar für MSCRM zurückzuerstatten, berichtet "Cnet". "Kaum zu glauben dass sie annehmen, es sei akzeptabel eine solche Nummer in die Betreffzeile zu setzen", klagt Promarketing-Chef Jeremy Whiteley. "Das sieht fürchterlich unprofessionell aus. Die Leute halten das sofort für Spam - oder irgendein Spamfilter killt es vorher." Microsoft gibt an, der GUID helfe Anwendern dabei, Antworten auf E-Mail-Kampagnen und Kundendienst-Korrespondenz zu organisieren und nachzuverfolgen. Bei Tests habe das Feature keine besonderen Probleme ergeben.

Neben dem GUID bemängeln erste Kunden an MSCRM, der ersten von Microsofts Abteilung Business Solutions von Grund auf selbst entwickelten Software, auch das Fehlen elementarer Features, die beim Wettbewerb Standard sind. Beispielsweise lassen sich doppelte Einträge nicht automatisch aufspüren und zusammenführen. Microsoft hat nach Aussagen von Produkt-Manager Alex Simons ein offenes Ohr für die Kunden und will entsprechende Änderungen gegebenenfalls in Version 2.0 einfließen lassen. Wann diese erscheinen soll, ist indes noch ungewiss. (tc)