XOpen-Konferenz führt zu konkreten Forderungen

Kunde will Unix- und MVS-Dateien mischen

22.11.1991

RESTON/VIRGINIA (qua) -Unix-Systeme und MVS-Mainframes müssen wechselseitig auf die jeweiligen Daten zugreifen können; deshalb soll sich X/Open für verteilte Dienste auf Basis der DCE - mit erweiterten Transaktions-Funktionen - stark machen. So lautet eine der Anwenderforderungen, die auf, der diesjährigen Xtra-Konferenz erarbeitet wurden.

Zum dritten Mal gab die X/Open Co. im Rahmen einer Open-Systems-Konferenz den Anwendern Gelegenheit, ihre Vorstellungen von offenen Systemen mit Anbietern, Beratern und Standardisierungsexperten zu diskutieren. Knapp 100 Vertreter großer Anwenderunternehmen - darunter nur zwei deutsche - nahmen dieses Angebot an und stellten damit etwa zwei Fünftel der ungefähr 250 Konferenzteilnehmer.

In einer zweieinhalbtägigen Marathon-Sitzung formulierten die Anwender Vorschlägen zu fünf verschiedenen Themen: Zugriff auf Mainframe-Daten, Sicherheit, grafische Benutzeroberflächen, "Schablonen" für offene Systeme sowie der Prozeß, in dem Anwenderforderungen ermittelt und weitergeleitet werden sollen.

Den auf der Konferenz vertretenen Großanwendern liegt vor allem eins am Herzen: der wechselseitige Datenzugriff von neuen offenen und "ererbten" proprietären Systemen. Dieses Thema wurde nicht nur im entsprechenden Workshop, sondern auch in den Pausengesprächen angeschnitten.

Die Diskussion um einen Standard für grafische Benutzeroberflächen - auf der letzt jährigen Xtra-Konferenz noch das Thema Nummer eins -wurde in diesem Jahr merklich leidenschaftsloser geführt. Breite Unterstützung fand hier der bereits von der X/Open ins Spiel gebrachte Vorschlag, eine allen gebräuchlichen Oberflächen gemeinsame Anwendungsschnittstelle ("uniform API") zu beschreiben. Vorgestellt wurden auch die Ergebnisse einer Studie, die X/Open bei dem kanadischen Marktforschungsunternehmen DMR Group inc. in Auftrag gegeben hatte. Eine ausführliche Berichterstattung folgt in der nächsten Ausgabe der COMPUTERWOCHE.