Tagung über eine neuentdeckte Wunderwaffe:

Künstliche Intelligenz in Zürich

06.04.1984

ZÜRICH (CW) - Eine erste internationale Technologietransfer-Tagung über künstliche Intelligenz (KI) will Entscheidungsträger darüber informieren, welches die Fakten und welches die Fiktionen in diesem neuen Wissensgebiet sind. Die Tagung wird gemeinsam vom Europäischen Koordinationskomitee für KI und dem Gottlieb Duttweiler Institut am 12. und 13. April in Zürich durchgeführt.

Künstliche Intelligenz ist über Nacht zur Wunderwaffe im Kampf der Industriegiganten erklärt worden. So sind klügere Computer mit Methoden der KI, Ziele beim japanischen "Fifth Generation Project" und dem Supercomputer-Projekt der USA. Forschungsförderungsprogramme wie Esprit (EG) und nationale Programme wie Alvey (GB) sollen die technologische Lücke in Europa in diesem Bereich schließen.

In jüngster Zeit sind die wissensbasierten Expertensysteme in den Vordergrund getreten, bei welchen sich in Anwendungsbereichen wie medizinische Diagnose und Fehlerdiagnose, Analyse chemischer Strukturen und Analyse von Messedaten überraschende Anwendungserfolge gezeigt haben. Auch brachten erste Computer-Konfigurationssysteme mit Marketing-Wissen ihren Auftraggebern Millionengewinne.

Auf der Konferenz werden über ein Dutzend der bisherigen Anwendungen durch die Anwender selbst vorgestellt und von Erfahrungen in den Bereichen Dienstleistungen, Produktion, Fertigungstechnik und Roboter berichtet.

Vertreter der Branche aus den USA und Europa geben Überblicke über Markttendenzen, diskutieren die Startkosten, Rentabilität sowie die Möglichkeiten und Grenzen der heute verfügbaren KI-Technologie. Der Konferenz ist eine "Ideenbörse" wissenschaftlicher KI-Institute und eine Ausstellung kommerzieller Hard- und Software aus diesem Bereich angegliedert.