Spuren in iOS 14.5

Künftig separate Sicherheits-Updates für das iPhone

16.03.2021
Von 
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
iOS und iPadOS könnten in künftige Versionen ein wichtiges Feature von macOS übernehmen, die Pflege alter Systeme.

Eine von 9to5Mac gefundene neue Sektion im Code von iOS 14.5 deutet darauf hin, dass Apple künftig auch für iPhones und iPads Sicherheit-Updates ausliefern könnte, ohne das komplette System einen Punkt weiterzubringen. Zuletzt hatte es etwa das Update auf iOS 14.4.1 gegeben, das einige Sicherheitslücken schließt.

Apple könnte den Weg freimachen für Sicherheitsupdates älterer Systeme
Apple könnte den Weg freimachen für Sicherheitsupdates älterer Systeme
Foto: Mathias Rosenthal - shutterstock.com

Derartiges gibt es schon lange für den Mac, so bekommen in der Regel die beiden älteren Betriebssystemversionen noch per Sicherheits-Update jene Lückenschlüsse, die Apple dem aktuellen macOS per Punkt-Update angedeihen lässt. Denkbar wäre ein ähnliches Vorgehen auch für iOS und iPadOS, wenn einst iOS 15 und iPadOS 15 veröffentlicht sind, könnte Apple etwaige Sicherheitslücken in iOS 14 und iPadOS 14 auf diese Weise stopfen, ohne das System zu aktualisieren.

Das wäre auch eine Art von Paradigmenwechsel: Bisher geht Apple immer davon aus, dass alle iPhone- und iPad-Nutzer schnell die jeweils neueste Version installieren, nur für ältere Geräte, die bei einer veralteten Hauptversion hängen geblieben sind, hat es keine Updates mehr gegeben. Bei iOS 12 hatte Apple zuletzt diesen Pfad verlassen und das alte System, auf dem noch iPhone 6 und älter unterwegs sind, nachträglich noch auf iOS 12.5 gehoben, um etwa die Corona Warn App installieren zu können.

Denkbar sind auch die vom Mac bekannten " Supplemental Updates", die Apple ab und an für bestimmte Geräte oder alle kompatiblen nachliefert, wenn es Probleme mit einem Punkt-Update gegeben hat. Die Besonderheit in der neuen Methodik für iOS: Bevor man ein anderes Update installieren kann, müssen zuerst diese alleinstehenden Updates gelöscht werden. Wie der Mechanismus im Detail aussehen wird, wird sich zeigen. 9to5Mac weist in seinem Artikel darauf hin, die schon früher im Code angelegte Wiederherstellung des Systems über das Internet, die man so auch vom Mac kennt, habe Apple noch nicht implementiert, das könnte auch mit den separaten Updates passieren.

NFC-Tags in den Stores, Musik in den Städten

Zwei weitere Neuerungen der vierten Beta von iOS 14.5 hätten womöglich eher das Potential, schon mit der finalen Version auf der Oberfäche zu erscheinen. So werde Apple Music bald die "City-Charts" für 100 Städte weltweit präsentieren, also die in New York, Rio, Tokio und anderen Städten populärsten Streams. NFC-Tags, die Apple etwa in seinen Stores weltweit montieren könnte, würden Informationen über Apples Abo-Services wie Apple Music, Apple TV+ oder Apple Arcade direkt auf den Bildschirm des iPhones bringen. (Macwelt)