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KTW-Chef Karner sieht Zukunft für Semiramis

27.10.2006

Geldgeber Koch und Softwareunternehmer Karner hatten gemeinsam rund 50 Millionen Euro in die Entwicklung der Software gesteckt. Zudem kamen etwa 20 Millionen Euro der KTW für Infrastruktur. Unklar bleibt, warum genau Koch nicht mehr mitziehen wollte. Gegenüber der Tageszeitung "Tiroler Tageszeitung" sagte er: "Semiramis ist die einzige unserer Beteiligungen, die nicht erfolgreich läuft. Wir haben uns nie operativ eingemischt." Jeder Geldgeber habe das Recht, auszusteigen. Wie die Zeitung weiter schreibt, belaufen sich die Außenstände der Semiramis Software GmbH, bei der drei Personen angestellt sind, auf 8,5 Millionen Euro. Wie hoch die Verbindlichkeiten der deutschen Tochter sind, die 45 Mitarbeiter beschäftigt, ist nicht bekannt. Die erforderlichen finanziellen Mittel zur Expansion hätten sich "in einem einstelligen Millionenbereich" bewegt.

Die Eigentümer von Semiramis sind neben der KTW (50 Prozent) die Firma Risq in Malta (fünf Prozent) und zu 45 Prozent die Koch Stiftung.

Karner ist bemüht zu betonen, dass er die Entscheidung seines Partners Koch respektiere, kann aber seine Enttäuschung nicht verbergen. Offenbar schwelte schon länger ein Interessenkonflikt zwischen Karner und Koch. Seit Mai dieses Jahres lagen die Pläne auf dem Tisch, die, so stellt es der Semiramis-Gründer dar, eigentlich auch seitens Koch abgesegnet waren. Bis auf die Finanzierung.

Vor einem Scherbenhaufen stehen sieht sich Karner indes nicht, obwohl er durch die Insolvenz Geld verloren hat und die Pleite auch nicht spurlos an der Firma KTW vorbeigehen wird. Im gleichen Atemzug betont er, Kunden, potenzielle Investoren, Konkurrenten und mögliche Softwarepartner, darunter die IBM, hätten ihre Unterstützung angeboten. Ob das stimmt und wie ernst diese Anrufer es meinen, werden die nächsten Monate zeigen. Vor allem die undurchsichtliche rechtliche Situation dürfte eine Beteiligung eines externen Partners nicht gerade erleichtern.