Web

Kritik am neuen Telekom-Chef - Spekulationen um T-Systems

20.11.2006

Die Gewerkschaft Verdi warnte Obermann unterdessen vor einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen bei der Telekom. Obermann müsse begreifen, "dass beim Personal nichts mehr zu holen ist", sagte das Verdi-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder dem "Tagesspiegel". Die Telekom könne sich im Wettbewerb nicht durch niedrige Preise profilieren, sondern nur durch eine bessere Bedienung der Kunden. "Wenn Obermann den Personalabbau verschärft und er weitere Angriffe auf die Konditionen der Beschäftigten fährt, dann ist Krach mit uns programmiert", sagte Schröder.

Der Chef des russischen Mischkonzerns Sistema, Wladimir Jewtuschenkow, beteuerte unterdessen, dass er "nie im Leben" ohne Zustimmung der Berliner Bundesregierung bei der Deutschen Telekom einsteigen wolle. "Umgekehrt würde es ja auch für einen deutschen Großkonzern keinen Sinn machen, in Russland zu investieren, ohne dass die russische Regierung es billigt", sagte Jewtuschenkow in einem Interview mit dem "Spiegel".

Zugleich bekräftigte der Moskauer Milliardär aber sein Interesse an der Telekom: "Sie ist ein gutes Unternehmen. Gemeinsam könnten wir irgendwann Vodafone und all die anderen hinter uns lassen." Gerüchte, er strebe sogar eine Sperrminorität bei dem Bonner Konzern an, bestritt er: "Das haben andere hochgejazzt. Wir waren in diesem Theater eher Statisten." Nach Informationen des Magazins "Focus" plant der russische Investor über sein Unternehmen AFK Sistema für 2007 einen zweiten Anlauf, um fünf bis zehn Prozent der Telekom-Aktien zu kaufen. AFK Sistema hält 53 Prozent am Mobilfunk-Unternehmen MTS, das in Russland, Weißrussland und der Ukraine 64 Millionen Handy-Kunden hat.