Von Akku-Laufzeit bis Zubehör

Kriterien für Business-Tablets

24.04.2014
Von 
Dr. Harald Karcher ist freier Autor in München. Er testet mobile Geräte vom Handy bis zum Laptop und mobile Netze von WLAN bis zu LTE.

Unterschriften-Authentifizierung

Zur "verbesserten Datenerfassung oder Erfassung einer rechtsgültigen Unterschrift ist neben der Touch-Bedienung auch eine Activepen-Lösung wünschenswert", weiß etwa Michael Müller von Dell. Sein Kollege Thomas Uppenkamp von Casio stimmt ihm zu und verweist auf das Display des Casio V-T500. Dieses "erlaubt duale Eingabemethoden via Finger-Touch (kapazitives Touch Panel) und via Digitizer Pen (elektromagnetisch), um beispielsweise die Reaktion auf Fingerberührungen während Präsentationen auszuschalten. Mit dem Stift lassen sich auch Unterschriften über das Display erfassen."

Das robuste Casio V-T500 Tablet ist für Finger-Touch und Digitizer-Pen optimiert.
Das robuste Casio V-T500 Tablet ist für Finger-Touch und Digitizer-Pen optimiert.
Foto: Casio

Auch das Detachable-Modell Toshiba Portégé Z10t hat Pen-Funktionen: Laut Jäger verfügt es "über ein Keyboard-Dock mit Dualpointing, das mit zum Lieferumfang gehört". Alternativ zur Tastatureingabe könne der Portégé Z10t je nach Modellvariante auch über einen Digitizer oder Stift bedient werden, beispielsweise für Unterschriftauthentifizierungen. Wer dagegen ein reines Windows 8 Tablet bevorzuge, treffe dem Toshiba-Manager zufolge mit dem WT310-Tablet im 11,6 Zoll-Format die richtige Wahl.

Displays und Ergonomie

Brillante Displays mit satten Farben erfreuen private und geschäftliche User gleichermaßen. Dazu Mario Winter von Samsung: "Geschäftsleute schätzen die großen scharfen Displays unserer Galaxy Tabs und der Galaxy Note Familie. Brillante Displays, wie beim GALAXY Note 8.0 beispielsweise, zeigen ein gestochen scharfes Bild und bieten hervorragenden Lesegenuss bei Websites, Nachrichten oder Präsentationen. Man hat für alles mehr Platz und kann einfacher Termine organisieren sowie Nachrichten schreiben. Darüber hinaus geht durch Anwendungen wie S Note in Kombination mit dem S Pen auf Reisen kein Gedanke mehr verloren. So können Aufzeichnungen leicht festgehalten und Skizzen einfach erstellt werden".

Im privaten Bereich findet man oft spiegelnde Glossy-Displays. Im Business-Umfeld werden dagegen entspiegelte Displays und griffsichere Oberflächen gefordert, weiß etwa Michael Melzig von Fujitsu. Für unsere im Außeneinsatz tätigen Kunden "bieten wir eigens entwickelte Display-Technologien, die selbst im hellen Sonnenlicht hervorragende Lesbarkeit in großen Betrachtungswinkeln ermöglichen", ergänzt Marco Rach von Panasonic.

Administrierbarkeit und Fernverwaltbarkeit

Ganz wichtig ist laut Toshiba- Manager Jäger im Business-Umfeld auch die Administrierbarkeit bis hin zu Intels Active Management Technology (AMT) und einer Ferninstallation, die bei einem Detachable-Tablet im Unternehmenseinsatz genauso sichergestellt sein müsse, wie bei einem Business-Notebook. Solche Anforderungen habe ein privater User in der Regel nicht.

Gerade "aufgrund der extremen Mobilität eines Tablets muss das System auch außerhalb des Firmennetzwerkes vom Helpdesk aus verwaltet werden können", erklärt Olaf Höhne von Intel. Zudem sollten sich Business-Tablets auch über weitere Distanzen mit einem neuen Image oder mit Software Updates versehen lassen können. Mit der Intel vPro Technologie, die speziell für den Firmeneinsatz konzipiert sei, wären die Mobil-Geräte zudem mit Funktionen ausgestattet, um das System remote zu reparieren sowie um - beispielsweise mit der Intel Anti-Theft-Technik - Daten aus der Ferne zu löschen.

Markus Göbel von Telefónica Germany geht noch einen Schritt weiter: "Das Hauptkriterium für Business-Tablets ist wohl ihre Administration mit einer Mobile Device Management Lösung". Im Business-Umfeld spielt dabei laut Göbel iOS-Geräte immer noch eine dominierende Rolle, da sie sich sehr gut in die Unternehmensstrukturen integrieren ließen. "Aber auch Windows-Tablets gewinnen mehr und mehr an Bedeutung", meint der Mobilfunker.

Integrierbarkeit mit OS und Apps

Ein neues Business-Mobil-Gerät muss sich laut Jäger von Toshiba, nahtlos in die bestehende Infrastruktur integrieren, das heißt, es muss sich mit der vorhandenen Windows-Welt nahtlos vertragen und mit den bestehenden Business-Anwendungen kompatibel sein. Auch für Intel-Mann Höhne "ist es essentiell, dass sich ein Business-Tablet beispielsweise über Windows 8 nahtlos in die bestehende IT-Infrastruktur eingliedern lässt und sämtlichen IT-Anforderungen gerecht wird, wie Datenverschlüsselung oder ein passwortfreies VPN".

Das ATIV Tab 3 ist mit nur acht Millimetern das derzeit schmalste Windows-8-Tablet in seiner Größenkategorie auf dem Markt.
Das ATIV Tab 3 ist mit nur acht Millimetern das derzeit schmalste Windows-8-Tablet in seiner Größenkategorie auf dem Markt.
Foto: Samsung

Ähnlich sieht das auch Mario Winter von Samsung: "…die Verfügbarkeit einer vollwertigen Windows-8-Version wie beim ATIV Tab 3 sorgt dafür, dass unterwegs genau so komfortabel in Office-Dokumenten gearbeitet werden kann wie im Büro. Zudem herrscht Kompatibilität mit allen Business-Anwendungen, die auf der Windows-Plattform basieren. So erfahren die Nutzer dank der bekannten Windows-Oberfläche ein Anwendungserlebnis, das ähnlich dem auf stationären Geräten und damit voll Business-tauglich ist. Hohe Mobilität wird durch die Integration von Apps und die Kacheloberfläche erzielt, sodass Aufgaben auch unterwegs schnell und effizient bearbeitet werden können".

Im Business-Kontext sei es außerdem wichtig, Dokumente immer auf dem aktuellsten Stand dabei zu haben, erklärt Winter und verweist in diesem Zusammenhang auf den Cloud-Dienst "Samsung Link": Nutzer könnten damit ihre Daten komfortabel auf mehrere Geräte übertragen und synchronisieren.

Steffen Grosch von Sony Mobile ergänzt die Ansicht: "Die Kompatibilität zu den gängigen Office-Programmen und die flexiblen Online-Anbindungen über WLAN oder LTE gewährleisten ein sehr gutes Arbeitsumfeld".