Die Wirtschaftskrise, die im September 2008 begann, hatte weltweit ein Schrumpfen der IT-Etats zur Folge. Großunternehmen, aber auch mittelständische Firmen haben Entscheidungen für Neuanschaffungen, Hardware-Austausch und IT-Umstrukturierungen angesichts der Finanzflaute gestoppt - oder auf bessere Zeiten verschoben.
So gehen die Marktforscher von Gartner für das laufende Jahr von einem Rückgang der weltweiten IT-Budgets um 3,8 Prozent aus. In Deutschland fahren laut der IT-Studie 2009 der Unternehmensberatung Droege 43 Prozent der Firmen ihre IT-Investitionen zurück, davon 15 Prozent um ein Zehntel und mehr. Nach einer Umfrage des CIO-Colloquiums sind es sogar noch mehr: Dort gaben 60 Prozent der befragten CIOs an, mit reduzierten IT-Budgets auskommen zu müssen. Zwei Drittel der von Kürzungen Betroffenen sind gezwungen, mehr als fünf Prozent einzusparen.
Vor diesem Hintergrund fehlen vielerorts die für IT-Innovationen erforderlichen finanziellen Mittel. Man hofft, dass die Krise nicht ganz so schlimm ausfallen wird, betreibt "Business as usual" und gibt so gut wie kein Geld für die Rationalisierung der IT aus. Dabei ist IT-Innovation gerade jetzt dringlicher denn je.
Viele Rechenzentren stehen kurz vor dem Kollaps, so eine Studie des Speicherherstellers Onstor. Der Rechenbedarf und die Anzahl der Server steigen stetig, die Infrastruktur hat ihre Kapazitätsgrenze aber schon erreicht. "Drei Viertel aller Rechenzentren sind veraltet und müssen konsolidiert werden", berichtet Luis Praxmarer, Global Research Director der Experton Group. Ein radikales IT-Sparprogamm mag kurzfristig zwar sinnvoll sein, mittelfristig wirkt es jedoch kontraproduktiv: Eine moderne IT-Infrastruktur kostet im Betrieb nur ein Zehntel dessen, was ein herkömmliches Rechenzentrum verschlingt.