Amerikanischer Workstationhersteller gründet GmbH in München:

Krings managt deutsche Sun Microsystems

05.04.1985

MÜNCHEN (bk) - Mit einer Tochtergesellschaft in München will der amerikanische Workstation-Hersteller Sun Microsystems jetzt auch den deutschen Markt erobern. GmbH-Geschäftsführer ist Ex-DEC-Manager Helmut Krings.

Krings, in der Branche bekannt durch seine 15jährige Manager-Tätigkeit bei Digital Equipment, sieht die Sun-Präsenz in Deutschland als "dringliche Notwendigkeit, da es sich hier um eine der wichtigsten Industrienationen der Welt handelt".

Bereits im Sommer des vergangenen Jahres hat Sun Microsystems in Frankfurt ein technisches Zentrum für Logistik und Service aufgebaut. Dieses ist neben der Betreuung des deutschen Marktes auch für alle europäischen Töchter und Distributoren von Sun zuständig.

Sun Microsystems Inc. wurde im Februar 1982 in Kalifornien/USA gegründet. Das Unternehmen fertigt und vertreibt grafische Workstations im oberen Leistungsbereich für technische Anwendungen. Die Systeme basieren auf dem Motorola-Mikroprozessor "68010" mit virtuellem Speichersystem und laufen unter dem Betriebssystem Unix 4.2 mit integriertem Anschluß an Ethernet. Sie verfügen über einen 19-Zoll-Bildschirm.

Im vergangenen Geschäftsjahr betrug der Jahresumsatz 39 Millionen Dollar. Für dieses Jahr erhofft sich Sun, die 100-Millionen-Dollar Grenze zu überschreiten, obwohl der Markt für Workstations in den USA noch recht jung ist. Amerikanischen Untersuchungen zufolge lag der Absatz von

Mehrbenutzerarbeitsplätzen 1980 noch bei Null und stieg 1984 auf rund 350 Millionen Dollar an. Für 1988 soll der Absatz von Workstations bei fünf Milliarden Dollar liegen.