Zu Trauerweins Lieblingsthemen gehört ein Gegenstand, den man auf gut Neudeutsch als Selffulfilling-Prophecy bezeichnen kann.
Eine Selfffluflink-Profesie ist daran zu erkennen, daß das mögliche Ereignis, auf das sie sich vorgreifend-rückschließend bezieht, nie eintritt.
Als ADV-Altvorderer, der noch die Löcher in die IBM-Karten gestanzt hat, ist Sebastian immer wieder fasziniert, zu welch fabelhaften Fehlleistungen, was die Trefferausbeute betrifft, die Marktprognostiker doch fähig sind.
Beispiel Standardsoftware: Wie oft wurde den Wegwerfprogrammen schon ein Boom vorausgesagt. Und die zwanghafte Beschäftigung mit der Frage "Make or buy?" hat vier Generationen von DV-Joumalisten in den Wahnsinn getrieben, wozu zwar nicht viel gehörte - aber immerhin. Was übriggeblieben ist, reicht - bei den Standardpaketen - nicht einmal zum Wegwerfen.
Nehmen wir die 4GL-Tools: Außer Prognosen nichts gewesen. Wer es als Software-Entwickler einmal mit den Werkzeugen der vierten Generation versucht hat, kann ein Lied davon singen: "Kreuzberger Nächte sind lang. Erst fangse janz langsam an, aber dann, aber dann..."
Sebastian Trauerwein
Information Resources Manager