Kräftiger Umsatzschub verzeichnet

Kräftiger Umsatzschub verzeichnet Colt verbindet Stadtnetze mit Glasfaserkabeln

19.03.1999
MÜNCHEN (CW) - Colt möchte kein reiner Stadtnetzbetreiber mehr sein. Es will seine Citynetze durch Glasfaserkabel verbinden und so in die Liga der nationalen und europäischen Provider aufsteigen. Urteilt man nach den gerade veröffentlichten Geschäftszahlen, scheint das Vorhaben unter einem guten Stern zu stehen.

Das Netz von Colt wächst weiter. Bisher verfügt die Firma bereits über Glasfaserringe in zwölf europäischen Städten. In diesem Jahr sollen noch acht bis zehn Städte hinzukommen. Außerdem plant der Carrier, die einzelnen Stadtnetze via Glasfaser zu verbinden. Damit verwandelt sich der Stadtnetzbetreiber in einen nationalen und europäischen Anbieter.

Die anstehenden Investitionen in die Infrastruktur werden allerdings den Break-even um etwa ein Jahr auf 2001 verschieben. Anlaß zur Sorge besteht jedoch nicht. In Deutschland steigerte Colt den Umsatz 1998 von 23 auf 167 Millionen Mark. Das Wachstum dämpfen könnten 1999 laut Deutschland-Chef Horst Enzelmüller höchstens die "mangelnde Lieferbereitschaft der Telekom" sowie Engpässe beim Personal. In der gesamten Colt-Gruppe stieg der Umsatz im gleichen Zeitraum von 81,5 auf 215 Millionen Pfund, der Bruttogewinn wuchs von 15 auf 42,7 Millionen Pfund. Unter dem Strich blieb dem Unternehmen allerdings ein Jahresfehlbetrag von 55,7 Millionen Pfund.

Angesichts der getätigten Investitionen kann sich auch dieses Ergebnis sehen lassen. Entsprechend gelassen betrachtet Colt den Preisrutsch auf dem deutschen Markt und mischt im Tarifpoker kräftig mit. Die Tarifvariante "Colt Best National" ist auf Unternehmen zugeschnitten, die viele Ferngespräche führen. Tagsüber kosten hierbei Ortsgespräche sieben Pfennig und Ferngespräche 14 Pfennig pro Minute. Bei der zweiten Variante "Colt Best Local" fallen für Ortsgespräche tagsüber nur fünf Pfennig pro Minute an, Ferngespräche kosten 16 Pfennig.