Für Selbstständige und Kleinbetriebe

Kostenloses Lokalportal berlin.findet-alles ist gestartet

02.02.2018
Mit der Aktion One.Business Place fördert die Europäische Kommission ein Projekt, das Kleinstbetrieben in ganz Europa zu mehr Sichtbarkeit im Netz verhelfen soll. Als erster deutscher Ableger wurde nun berlin.findet-alles.de eröffnet.

Das Prinzip ist einfach und keineswegs unbekannt: Handwerker, Selbstständige und Ladenbesitzer - jeder lokal ansässige Betrieb also - kann sich bei berlin.findet-alles kostenfrei eintragen, um von regionalen Interessenten besser gefunden zu werden. In einer Pressemitteilung heißt es in Anspielung auf die Schwergewichte Google und Facebook: "Die Suchmaschine, die nicht nur sorgsam und verlässlich mit den Daten umgeht, rankt nicht nach Anzeigenbudget, sondern zeigt unvoreingenommen an, was gesucht wird: Ohne Sammeln oder Speichern von Suchanfragen, welche die Ergebnisse großer Suchmaschinen normalerweise beeinflussen."

Die Website berlin.findet-alles.de soll regionalen Läden, Handwerkern und Selbständigen zu einem Webauftritt verhelfen, der auch gefunden wird.
Die Website berlin.findet-alles.de soll regionalen Läden, Handwerkern und Selbständigen zu einem Webauftritt verhelfen, der auch gefunden wird.
Foto: berlin.findet-alles.de

Der Unternehmenseintrag enthält nicht nur die Kontaktdaten, er kann nach Bedarf mit weiteren Daten unterfüttert werden. Webadresse, Fotos, eine Beschreibung der Serviceleistungen oder Produkte, diese und andere Daten können - stets kostenfrei - hinterlegt werden. Dahinter steht der Gedanke, die "Kiez-Kultur" zu fördern, also Stadtteile auch digital eng zu vernetzen. So werde es einfacher, den Teeladen, den Steuerberater oder den Tischler um die Ecke zu finden.

EU-Projekt OneBusiness.Place

Berlin ist nicht die einzige Stadt, in der die EU Kommission Mittelständlern unter die Arme greift. Die von Spanien aus organisierten OneBusiness.Place-Projekte laufen auch in Madrid und Lissabon, weitere Standorte sollen hinzukommen. Die EU rechtfertigt ihre Ausgaben von zunächst 1,1 Millionen Euro (für 20 Monate) damit, dass Kleinbetriebe durch die "massive Explosion von Big Data in der Internet-Ära" keine Chance auf digitale Visibilität hätten. Mehr als 40 Prozent hätten keinen eigenen Webauftritt, und in professionellen Suchmaschinen, wo optimierte, gesponserte und bezahlte Suchergebnisse dominierten, könnten sie sich nicht durchsetzen. Weitere Gelder sollen fließen, sobald andere Großstädte einbezogen werden.

Mit dem erstarkenden E-Commerce würden diese Kleinbetriebe mehr und mehr an den Rand gedrängt. Ihre Umsätze sänken, was wiederum negative Auswirkungen auf das Steueraufkommen habe. Die OneBusiness.Place-Initiative sei deshalb ein dezidiertes "Such-Ökosystem" für europäische Kleinbetriebe, das Kunden und Dienstleister, aber auch Gewerbetreibende untereinander schnell und unkompliziert zusammenführen solle.

Viele Sites bieten regionale Angebote

Ob sich berlin.findet-alles.de wirklich durchsetzen kann, muss sich zeigen. Ein Vorteil ist sicher der Verzicht auf jegliche Gebühren. Eine Vielzahl von Websites lebt davon, regionale Dienstleistungen in den Vordergrund zu rücken, darunter beispielsweise Gelbe Seiten, Das Örtliche, MeineStadt sowie viele Städteportale. Hinzu kommen "Nachbarschaftsseiten", deren Ziel es ist, Menschen mit ähnlichen Interessen zusammenzuführen sowie Tausch-, Leih- und Flohmarkt-Deals zu ermöglichen. Beispiele sind nebenan.de, miduu, deinNachbar e.V.und Nextdoor. (hv)