Kostenkontrolle: Schwierig aber machbar Grosse Schwankungen bei den Ausgaben fuers Rechenzentrum

16.07.1993

NEUSS (CW) - Das Rechenzentrum gilt in vielen Unternehmen noch immer als ein nur schwer kalkulierbarer Kostentraeger. DV-Berater Jochen Michel arbeitet seit Jahren daran, Licht in das RZ-Dunkel zu bringen. Er errechnet in regelmaessigen Abstaenden die Kosten einzelner Mainframe-Leistungseinheiten von Unternehmen.

Michel legt bei seinen Analysen Wert auf die Feststellung, dass es nicht moeglich sei, die differenzierten Leistungen eines Grossrechenzentrums voellig vergleichbar zu machen. Die Zentren spiegelten haeufig das Gehirn des Unternehmens wieder und bildeten seine gewachsenen Besonderheiten ab. Es muss nach Ansicht des DV- Beraters in erster Linie darum gehen, die Ureigenheiten des Unternehmens zu erhalten und zu unterstuetzen - hier seien auch die Grenzen fuer das Outsourcing gesteckt.

Laut Michel gibt es aber auch durchaus Bereiche, wo Massstaebe und Zahlen vorhanden seien, um Vergleiche durchzufuehren.

Zur Anschauung verweist er auf den Automarkt: Egal ob man sich fuer Modelle unterschiedlicher Leistungsklassen entscheide, etwa fuer einen Mercedes oder einen VW Golf, die Informationen ueber PS, Spritverbrauch oder Beschleunigung seien verfuegbar. In aehnlicher Weise koennten die Preise fuer RZ-Leistungen verglichen werden.

In der 9. Auflage seiner Analysen zu Kostenrechnung und Preisbildung im DV-Rechenzentrum beruft sich Michel auf 90 Unternehmen aus zwoelf unterschiedlichen Branchen, einschliesslich dem DV-Dienstleistungsgewerbe.

Beruecksichtigt werden die derzeit 19 wichtigsten Leistungseinheiten von Rechenzentren und Datennetzen. Die Angaben zu diesen Kriterien werden von den Unternehmen selbst gemacht.

Die durchschnittliche Entwicklung der Kosten stellt Michel in einer Uebersicht zusammen (siehe Tabelle).