EKG für Computer

Kostenersparnis bei DV-Anlagen durch den Einsatz von Hardware-Monitoren

13.11.1974

"Mit dem Einsatz von Hardware-Monitoren erzielten wir beträchtliche Kostenersparnisse bei unseren installierten Systemen - IBM 370/158 und 3x UNIVAC 494 - und konnten bei geplanten Installationen überflüssige Kosten vermeiden.

Das war durch bessere Ausbalancierung der Zentraleinheit und der Peripherie möglich und führte zur Vermeidung von Mehranforderungen, die sich sonst in zusätzlichen Geräten niedergeschlagen hätte", so Horst Wessel, Leiter des Rechenzentrums der Deutschen Lufthansa AG, Frankfurt. Seit ca. einem Jahr werden bei der Fluggesellschaft EDV-Anlagen auf Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit untersucht. Ein Monitor der TESDATA GmbH, Frankfurt, liefert als Ergebnis der Untersuchungen wichtige Entscheidungshilfen für Investitionen.

Ein Hardware-Monitor besteht im Prinzip aus Meßfühlern, die gleich einem Elektrokardiographen an verschiedenen Meßpunkten der CPU oder Peripherie angeschlossen werden. Die Meßfühler sind so angebracht, daß sie den Ablauf der Vorgänge im System nicht beeinflussen. Die empfangenen Impulse werden auf einem Magnetband aufgezeichnet und können per Computer ausgewertet werden.

Mit dem Einsatz von Hardware-Monitoren können Engpässe und falsche Auslastungen von EDV-Systemen vermieden werden. Dies geschieht durch ständige Messungen diverser Systemkomponenten an der Zentraleinheit oder Ein/Ausgabeeinheiten wie Multiplexer, Selektorkanälen und Peripheriegeräten.

Möglicherweise kann aufgezeigt werden, daß besonders schnelle Plattensysteme oder Bänder durchaus nicht zur Lösung eines Problems beitragen.

Durch "Ausloten" des gesamten Systems kann mit Hilfe von Hardware Monitoren eine bestehende Anlage leistungsgerechter eingesetzt werden. Für den Benutzer heißt das: unnütze Aufstockungen vermeiden.

Ein weiteres Beispiel ist die Reduzierung von drei Schichten auf zwei Schichten. Durch eine präzise Feststellung der effektiven Computerleistung. Die Schicht eins und zwei läuft mit 70 Prozent Auslastung, die dritte Schicht mit 25 Prozent.

Ergebnis nach Monitor-Analyse: zwei Schichten mit 50 Prozent Auslastung und verminderte Personalkosten durch Wegfall der dritten Schicht.

Ein Hardware-Monitor ist nicht billig; 130 000 Mark bis 300 000 Mark. Nach den Angaben von Anton K. Frinta TESDATA Marketing-Manager, soll sich das Gerät bei Großanlagen jedoch spätestens in zwölf Monaten amortisieren.