Hersteller und Anwender lassen in Billiglohnländern entwickeln

Kostendruck fördert Offshore-Outsourcing

15.08.2003
MÜNCHEN (ba) - Der Kostendruck zwingt deutsche Unternehmen zunehmend, teure Entwicklerarbeiten auszulagern. Während Politiker und Verbände vor Job- und Kompetenzverlusten warnen, machen sich die großen indischen Offshore-Anbieter bereits im deutschen Markt breit. Experten weisen jedoch auf die Gefahren übereilter Projekte hin.

In den USA ist die Offshore-Debatte bereits in vollem Gang. Nachdem die Marktforscher von Forrester Research prognostiziert hatten, in den nächsten Jahren würden 450000 IT-Jobs verloren gehen, laufen Politiker und Verbände Sturm.

Da auch immer mehr deutsche Firmen ihre Kapazitäten in Billiglohnländern wie Indien, China oder Russland ausbauen, wird die Diskussion hierzulande ebenfalls hitziger. Die Gewerkschaften kritisieren den drohenden Stellenabbau, Industrieverbände warnen vor Kompetenzverlusten. Experten gehen jedoch davon aus, dass sich angesichts des anhaltenden Kostendrucks kaum eine Branche diesem Trend entziehen kann.

Das wissen auch die indischen Offshore-Anbieter, die der Reihe nach ihre Aktivitäten in Deutschland ausbauen. Wer jedoch nur auf den billigsten Preis achtet und Offshore-Projekte überstürzt, droht zu scheitern, warnen CIOs wie Philippe De Geyter von der deutschen Leasing AG. (Ausführlicher Bericht Seite 8)

Abb: IT aus Indien boomt

Die indische National Association of Software and Services Companies (Nasscom) erwartet weiter stark ansteigende Offshore-Geschäfte. Quelle: Nasscom