IT Financial Management

Kosten im Blick - Wertbeitrag in Aussicht

04.04.2011
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

ITIL-orientierte Unternehmen sind bei der Kostenrechnung im Vorteil

Unternehmen, die ihre Services bereits definiert haben und idealerweise schon nach dem ITIL-Gedanken leben, wähnt der HP-Experte bei der Einführung mehrdimensionaler Kostenmodelle dagegen deutlich im Vorteil. "Dort gibt es bereits vorgefertigte Prozesse mit definiertem Change-, Incident- und Problem-Management", erläutert Kreher.

HP, Software-Anbieter und Dienstleister in einem, bietet potenziellen Kunden vor allem Know-how: "Meine Abteilung bei HP Software & Solutions leistet hauptsächlich strategische Beratungen, um zu ermitteln, wo in den Unternehmen Optimierungspotenziale stecken und wie sich diese nutzen lassen. Zudem bieten wir Produkte an, die beim Umsetzen der Strategien helfen", berichtet Kreher.

Zur Beratungsleistung der HP-Crew gehört nach einem ersten Vorgespräch ein so genannter Solution Value Discovery Workshop. Hier erarbeiten die Berater mit dem Kunden zusammen das strategische Ziel und analysieren die Ausgangslage für die umfassenden Kostenanalysen der IT. Auf der Basis dieser Gegenüberstellung wird eine Roadmap erstellt, wie der Kunde kurz-, mittel- und langfristig sein IT Service Management entwickeln kann. Am Ende der Analyse stehen konkrete Handlungsfelder für die Optimierung der IT-Finanzen.

Der Workshop ist Teil einer ganzen Sammlung vorkonfigurierter Mechanismen, Datenmodelle, Dashboards und Dienstleistungen. Bei HP heißt das Gesamtpaket "HP IT Financial Management (ITFM)". Es soll in Unternehmen für übergreifende Kosten-, Nutzen- und Risikotransparenz sorgen und dabei die Verknüpfung von IT-Finanzdaten und externen Datenquellen ermöglichen.

Die Einführung einer ITFM-Lösung erfolgt in der Regel in drei Stufen: Zunächst werden die konkreten Anforderungen an Daten und Kennzahlen definiert. Danach folgt die Festlegung der Informationsarchitektur, unter Umständen begleitet vom Aufbau neuer oder von der Integration vorhandener Datenbanken. Zur Architektur könnte auch die Neudefinition der bisherigen Controlling- und Reporting-Prozesse gehören. Im dritten und letzten Schritt schließlich geht es um die technische Umsetzung der (neu) definierten Standards und den Aufbau der Datenmodelle für das IT Financial Management.

Am Ende steht eine IT, deren Kosten weitgehend transparent sind und deren Anteil am Geschäftserfolg sich wesentlich besser als vorher, wahrscheinlich sogar erstmals tatsächlich messen lässt. Im Fokus stehen dann nicht mehr einzelne Komponenten oder Projekte, sondern die Produkte der IT-Abteilungen für das Unternehmen, die IT-Services. "Erstmals", heißt es bei HP zu den vergleichsweise paradiesischen Zuständen nach der Einführung von ITFM, können die IT-Abteilungen "bereichsübergreifend die Kosten pro Leistungseinheit ermitteln - etwa die Kosten für eine SAP-Applikation pro Anwender inklusive Lizenz-, Hardware- und Arbeitskosten". Die Manager eines Unternehmens erhalten demnach Antworten auf Fragen zum Beispiel nach dem Verhältnis von fixen zu variablen Kosten einzelner Dienste. Die IT schließt damit zu Standards auf, die in Produktion, Vertrieb oder Marketing schon weit verbreitet sind und soll erstmals im engen betriebswirtschaftlichen Sinne mess- und steuerbar werden.