Kooperationspartner sollen auch Beschaffung uebernehmen Ist nun das Weiterbestehen von IBMs Direktvertrieb gefaehrdet?

01.12.1995

MUENCHEN (CW) - Unklarheit herrscht derzeit darueber, wie IBM in Zukunft das PC-Geschaeft abwickeln will. Es wurden Informationen laut, dass Big Blue keine PCs mehr direkt ausliefern wird.

Die IBM beabsichtigt, den Direktverkauf von PCs einzustellen, meldet der englische Branchendienst "Computergram". Haendler und Distributoren sollen neben dem Verkauf auch Wartung und Service der IBM-PCs uebernehmen. Die Massnahme betraefe demnach auch die Lieferungen an die "large accounts", Big Blues Grosskunden.

Von IBM in Deutschland war zu erfahren, dass IBM-Direct bestehen bleibe und das Geschaeft mit Privatkunden abwickeln solle. Haendlern sei nicht zuzumuten, den Verwaltungsaufwand fuer die Lieferung eines einzelnen PCs zu betreiben. Die Grossmaerkte wie Media-Markt oder Saturn werden von den IBM-Distributoren versorgt. Bei Grosskunden werde immer ein Vertriebspartner eingeschaltet, damit sich die sensible Kundschaft nur an einen Ansprechpartner wenden muesse.

Die Zentrale in Stuttgart kuendigte aber ein neues Programm zur engeren Zusammenarbeit mit den Haendlern im Servicebereich an. Ziel der Aktion sei es, die verschiedenen Vertriebs- und Servicekanaele weltweit aufeinander abzustimmen. Die Strategie zielt im Kern darauf ab, IBM-Kunden bei der Integration von PCs und PC-Servern in verteilten, heterogenen Umgebungen zu unterstuetzen. Die IBM- Kooperationspartner sollen sich dabei um "Beschaffung und Installation" kuemmern, waehrend Big Blue "Finanzierung, Facility- Management oder Disaster-Recovery" uebernehmen wird.