Gemeinsamer Vertrieb des Enterprise Buyer wurde eingestellt

Kooperation von Commerce One und SAP bröckelt

21.12.2001
SAN MATEO (IDG/mo) - Mit neuen Produkten machen sich SAP und Commerce Konkurrenz. Beim "Enterprise Buyer" wurde der gemeinsame Vertrieb schon eingestellt.

Die Zusammenarbeit zwischen SAP und Commerce One bekommt Risse: Das Cross-Selling der Enterprise-Buyer-Produktlinien wurde eingestellt. Enterprise Buyer gibt es in zwei Ausprägungen: die Professional-Version stammt von SAP, die Desktop-Variante von Commerce One. Desktop zielte ursprünglich auf die Beschaffung indirekter Güter und MRO-Produkte (Maintenance, Repair and Office), Professional auf die stärker in das Backend eingebundene Beschaffung direkter Güter. "Die Unterschiede zwischen Desktop und Professional sind mittlerweile gering geworden", erläutert Klaus Blaschke, verantwortlich für das Zentraleuropa-Geschäft von Commerce One. Außerdem wolle sich SAP auf die Backend-Integration konzentrieren, während Commerce One seinen Fokus auf die Schnittstellen eines Unternehmens nach außen legt.

Neue konkurrierende ProdukteAuch auf anderen Gebieten könnten die Unternehmen bald konkurrieren. Mit "Commerce One Source" haben die Amerikaner eine Lösung für die Beschaffung inklusive Zusatzanwendungen wie Analyse-Tools und Vertrags-Management angekündigt. Gerüchten zufolge plant SAP eine eigene Anwendung für Supplier-Relationship-Management, die in Konkurrenz zu dem Commerce-One-Produkt stehen würde. "Commerce One ist ein eigenständiges Unternehmen und damit auch seinen Aktionären verpflichtet", stellt Peter Graf, Vice President Marketing bei SAP Markets, klar. "Commerce One ist aber weiterhin ein wichtiger Partner bei der B-to-B-Integration."

Die gemeinsame Entwicklung von "Marketset", der Software für Web-Marktplätze, geht daher auf jeden Fall weiter. Blaschke und Graf versichern, die Verträge erfüllen zu wollen. Diese sehen noch für die nächsten anderthalb Jahre eine Zusammenarbeit vor.