Aus dem Nebeneinander ein Miteinander

Kooperation: Datapoint und Inforex

07.05.1982

HANNOVER (pi) - Vorläufig nur eine operationale Fusion haben die Datapoint Deutschland GmbH, Hannover, und die Datapoint-Tochter Inforex, Frankfurt, vollzogen. Zum Geschäftsführer wurde der bisherige Deutschland-Manager von Inforex, Friedrich Udo Siegert, ernannt. Die gemeinsame Geschäftsleitung hat ihren Sitz in Frankfurt.

"Rationalisierung" war, auf einen Nenner gebracht, der offizielle Grund für die Zusammenlegung, von der man sich eine "Optimierung des Serviceangebots für die nun zusammen zirka 1200 Kunden erwartet sowie eine erweiterte vertriebliche Marktpräsenz . Nicht unterstützen wollen die Partner die räumliche und personelle Zusammenführung; sie hoffen jedoch in zirka einem halben Jahr einen weichen Übergang geschafft zu haben. Erheblicher Schulungsaufwand käme auf das Inforex-Team zu, denn ab sofort werden beide Gruppen das volle Datapoint Produktprogramm vertreiben. Von den gemeinsamen Kunden sind bisher nur ganz wenige sowohl Datapoint- als auch Inforex-Kunden.

Zum Messetermin erweiterte die Datapoint Deutschland GmbH ihre Produktpalette um die Rechnerserie 8600, die von der Muttergesellschaft in San Antonio/Texas schon im vergangenen Jahr auf den Markt gebracht worden ist. Die Rechner sind für Stand-alone-Betrieb ausgelegt, können aber auch in Datapoints "Lokalem ARC-Netz" arbeiten.

Stark gerüstet fühlt sich nach den Worten von Daniel A. Hosage, Executive Vice President, Datapoint insbesondere für das Gebiet der Bürokommunikation: Hosage verwies in diesem Zusammenhang auf frühere Distributed-Processing-Produkte des Hauses, die bereits 1976 menschliche Sprache und Daten in Mischform digital erfassen konnten, als Vorform für das 1977 entwickelte ARCnet, von dem bisher weltweit 2500 Installationen in Markt sein sollen. Weiterer Ausbau der Sprachkommunikation in Form von digitalen Nebenstellenanlagen zu multifunktionalen PBX-Systemen ist ein vorrangiges Entwicklungsziel der Company.

Auf dieser Linie liegen auch die Bemühungen des Unternehmens, bei der Deutschen Bundespost mit einer sogenannten K-Anlage Fuß zu fassen (K = Kommunikation). Die Verhandlungen sind im Gange. Vorgestellt beziehungsweise dokumentiert wurde bei der Post eine digitale Nebenstellenanlage, die es erlaubt, Daten und Sprache über das vorhandene Telefonleitungsnetz eines potentiellen Anwenders gemeinsam zu nutzen; mehr durfte Friedrich U. Siegert noch nicht dazu sagen.