Keine Atempause für Prozessoren

Konzerne setzen Standards für verteiltes Computing

17.11.2000
MÜNCHEN (CW) - Die Computerhersteller Hewlett-Packard (HP), Compaq und SGI sind der Allianz "New Productivity Initiative" beigetreten. Ziel der Lobby ist, einheitliche Standards für unternehmensweit verteilte Berechnungen zu entwickeln.

Die Idee hinter dem verteilten (distributed) Computing ist nicht neu und wird schon länger genutzt: Aufwändige Programme greifen auf die Rechenleistung von Firmencomputern zu, die sich gerade im Leerlauf befinden.

Zumeist handelt es sich dabei um Arbeitsplatzsysteme, die auch vor einigen Jahren bei dem internationalen Projekt "Seti@Home" eingesetzt wurden, um mit Hilfe der Web-Gemeinde nach Außerirdischen zu suchen. Allerdings stehen hinter dem Verfahren auch finanzielle Interessen, denn Konzerne wie Intel nutzen Distributed Computing schon seit Jahren, um Mikrochips zu entwickeln.

HP, Compaq und SGI sind nun auf den gleichen Zug aufgesprungen und der New Productivity Initiative beigetreten, die sich um das amerikanische Softwarehaus Platform Computing angesiedelt hat. Das Ziel der Allianz ist die Entwicklung von Standards, um den verteilten Architekturen zum Durchbruch zu verhelfen.

Im Vergleich zum Project Seti@Home haben große Unternehmen und damit die potenziellen Kunden einen Nachteil: Ihre eingesetzten Plattformen sind in der Regel nicht homogen, sondern setzen sich aus Unix-Servern, Linux-Workstations sowie Windows-Desktops zusammen. Mit plattformübergreifenden Standards will die Initiative nun den Entwicklungs- und Integrationsaufwand für Distributed-Computing-Tools verringern.