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Kontroversen um neue Altavista-Software

12.06.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die auf Suchtechnik spezialisierte CMGI-Company Altavista, den meisten vor allem durch ihre gleichnamigen Internet-Suchmaschinen bekannt, hat eine neue Software für den Unternehmenseinsatz angekündigt. Dabei handelt es sich offenbar um eine Chimäre aus Peer-to-Peer, Data Mining und Knowlege Management: Das Produkt ist in der Lage, die in einem Unternehmensnetz vorhandenen Server und PCs zu durchforsten und deren Inhalte in einem zentralen Index zu verwalten. Neben den Festplatten der PCs werden deren Mail-Konten gleich mit erfasst. Die Software erkennt laut Anbieter die Formate von über 200 gängigen Anwendungen in 30 Sprachen.

Solche Suchmacht ruft verständlicherweise gleich die Datenschützer auf den Plan. Gregg Williams, Fachanwalt aus Palo Alto, wittert eine virtuelle Büchse der Pandora. "Auch auf Bürocomputern finden sich private Dinge, die nicht jeder wissen soll", gibt der Jurist zu bedenken. Dana Gardner von der Aberdeen Group hebt eher auf die Vorteile ab. "Das sieht aus wie etwas, das im Unternehmen schnell zum Allgemeingut werden könnte", meint die Analystin. "Die meisten Unternehmen leiden doch heutzutage darunter, dass großartiges Wissen auf ihren Computer lagert, an das man aber nie im entscheidenden Moment herankommt."